Das Wichtigste vorweg: Das HLZ Friesenheim-Hochdorf hat am 27. Spieltag den Klassenerhalt geschafft und sorgt damit dafür, dass auch in der Spielzeit 2025/26 Drittliga-Handball in der Pfalz zu sehen sein wird. Durch die denkbar knappe Niederlage des TV Aldekerk zu Hause gegen die HG Saarlouis (29:30) kann das Team vom Niederrhein nicht mehr am HLZ vorbeiziehen. Gleiches gilt für den TV Korschenbroich, der zwar am Sonntagabend bei der HSG Rodgau Nieder-Roden ein 32:32-Unentschieden erkämpfen konnte, aber aufgrund des direkten Vergleichs bei sechs Punkten Rückstand gegenüber unseren Jungs den Kürzeren zieht. Die VTV Mundenheim ist das dritte Team, welches definitiv in der Endabrechnung hinter der Schmiedt-Sieben platziert sein wird, wodurch der Klassenverbleib drei Spieltage vor Saisonende gesichert ist.
Das Erreichen des Saisonziels dürfte unseren Coach Gabriel Schmiedt nur wenig über die Leistung seiner Mannschaft am Samstag bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II hinwegtrösten. „Ich habe heute einiges vermisst. In jedem Bereich war die HSG einfach besser und die Spieler sind deutlich konzentrierter aufgetreten“, war seine knappe Analyse nach der Partie. Nach zuletzt vier herausragenden Auftritten mit 6:2 Punkten bemängelte der Übungsleiter vor allem die Einstellung seiner Jungs, die sich von der Aussicht auf den Tabellennachbarn aufschließen zu können wenig motiviert zeigten. Die Gastgeber setzten zu Spielbeginn auf ihre häufig eingesetzte 3:2:1-Abwehr, worin HSG-Trainer Axel Spandau auch nach dem Spiel den Schlüssel zum Sieg sah: „Meine Jungs spielen diese Defensiv-Variante sehr gerne und interpretieren sie offensiv, fast schon als 3:3-Abwehr. Damit wusste das HLZ nichts anzufangen und wir konnten uns nach und nach absetzen. In der Offensive war unser Spielmacher Lukas Gümbel einmal mehr herausragend und hat uns nicht nur mit seinen sieben Toren, sondern vor allem mit seinem Spielverständnis zum Sieg geführt“, beurteilte Spandau. Auf Seiten des HLZ wurde dagegen der eigene Regisseur schmerzlich vermisst. Das Fehlen von Marcel Reis, der aufgrund einer Handverletzung in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird, war eine deutliche Schwächung, kann aber nicht als alleinige Ausrede für die enttäuschende Vorstellung des HLZ herhalten.
Bereits mit dem Anpfiff taten sich unsere Jungs schwer zum Abschluss zu kommen. Gleich im ersten Angriff geriet man ins Zeitspiel und der Rückraumwurf von Lennart Cotic wurde von Marius Göbner im Tor der HSG pariert. Anders die Gastgeber, bei denen Lukas Gümbel die ersten beiden Treffer setzte, zunächst mit einem Durchbruch zum 1:0, anschließend aus dem Rückraum. Zwei erfolgreiche Siebenmeter von Leon Bremond machten beim Stand von 4:1 nach sechs Minuten den Fehlstart des HLZ perfekt. Mit dem 5:3 durch Niclas Josten kam Grün-Weiß-Rot etwas besser in die Partie. Oskar Knudsen, der den Vorzug vor Roko Peribonio erhielt, zeigte seine erste Parade und Lennart Cotic verwandelte einen Siebenmeter zum 5:4-Anschlusstreffer (9. Minute). Vier Minuten später dann sogar der Ausgleich, Roy James und Niclas Josten trafen zum 6:6. Das Ergebnis täuschte etwas über die Kräfteverhältnisse hinweg, die dann aber von den Hausherren mit einem 3:0-Lauf zurechtgerückt wurden. Auch in der Folge unterliefen dem HLZ zu viele technische Fehler, die Chancenverwertung ließ ebenfalls zu wünschen übrig. In der Defensive hatte man zu wenig Zugriff, vor allem Lukas Gümbel agierte nach Belieben und führte sein Team zur 14:8-Führung nach 23 Minuten. Leonard Rettemeier setzte den Schlusspunkt in der ersten Halbzeit, die mit 17:12 auch in der Höhe verdient an die Gastgeber ging. Neun Fehlwürfe und sieben technische Fehler auf Seiten des HLZ waren Beleg für eine schwache Offensivleistung. Und auch die Defensive zeigte sich zu löchrig, so dass Torhüter Oskar Knudsen nur vier Würfe parieren konnte.
Auch die zweiten dreißig Minuten bereiteten den spärlich mitgereisten HLZ-Fans wenig Anlass zur Freude. Roko Peribonio hatte den Platz zwischen den Pfosten übernommen und bereitete mit seinem Pass den ersten Treffer des HLZ durch Moritz Schulz über die erste Welle zum 18:13 vor. Die Gastgeber kontrollierten die Partie und stellten durch Leon Bremond per Siebenmeter und Rechtsaußen Colin Simon die bis dahin höchste Führung her (22:15, 37. Minute). Das Match war jetzt auf beiden Seiten sehr fehlerhaft. Unsere Jungs nutzten dies, um durch Simon Schwarz und Niclas Josten auf 23:18 zu verkürzen. Der Treffer von Lennart Cotic zum 24:19 (47. Minute) sollte dann aber für die nächsten fünf Minuten der letzte bleiben, so dass sich die HSG trotz eines vergebenen Siebenmeters auf 27:19 spielentscheidend absetzen konnte. Jan-Philipp Winkler durchbrach den Bann mit zwei Toren zum 27:21. Das letzte Wort gehörte aber dem überragenden Spieler auf der Platte: Julius Gümbel erzielte seine Treffer Nummer sechs und sieben zum 29:21-Endstand.
Auch wenn die Fahrt nach Mittelhessen enttäuschend war, soll dies nicht über die herausragenden letzten Wochen der Schmiedt-Sieben hinwegtäuschen, verbunden mit dem alles andere als selbstverständlichen Klassenerhalt drei Spieltage vor Schluss. Es gibt in unserer Staffel einige Mannschaften, auch aus der näheren Nachbarschaft, die gerne dort stünden, wo sich das HLZ Friesenheim-Hochdorf derzeit befindet. In den nächsten beiden Heimspielen gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden und die HG Saarlouis kann die Heimbilanz weiter verbessert werden, ehe es dann zum Saisonabschluss zu Saase3 Leutershausen an die Bergstraße geht. Und das schöne daran ist, dass dies ohne Druck, Zähneklappern und schweißnasse Hände vonstattengehen kann.
HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II
Marius Göbner (Tor), Leander Geskes (Tor), Lukas Gümbel (7), Julius Gümbel (2), Ben Lubbadeh (1), Phillip Opitz (3), Felix Schneider, Leon Bremond (5/5), Alois Mraz (1), Tim Lauer (2), Matthias Schwalbe (2), Colin Simon (1), Leonard Rettemeier (1), Tizian Weimer (1), Nico Scheibel (3)
HLZ Friesenheim-Hochdorf
Oskar Knudsen (Tor), Roko Peribonio (Tor), Moritz Schulz (1), Lars Thiele, Roy James (1), Jan-Philipp Winkler (4), Alexander Bender (1), Nick Haas (2), Gianluca Herbel, Niclas Josten (6), Simon Schwarz (2), Lennart Cotic (3/2), Lennart de Hooge (1)
Schiedsrichter: Thomas Kern, Thorsten Kuschel
Zuschauer: 200
Siebenmeter: 5/6 zu 2/3
Zeitstrafen: 2 zu 4
Spielfilm: 1:1, 5:2, 6:6, 10:7, 14:8, 17:12 (HZ), 19:14, 22:15, 23:18, 27:19, 29:21 (Ende)
Text: Holger Friedmann