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Knappe Heim-Niederlage gegen Top-Team HSG Hanau

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Wenn ein gerade einmal 18-jähriger das vorentscheidende 29:31 erzielt und kurz darauf das Geburtstagskind des Tages endgültig den Deckel auf die Partie macht, ist man fast geneigt von einem perfekten Spielausgang zu berichten – aber eben nur dann, wenn man nicht Anhänger oder Berichterstatter des HLZ Friesenheim-Hochdorf ist. In einem über weite Strecken ausgeglichenen Aufeinandertreffen zweier Sieger des ersten Spieltages bewahrte die HSG Hanau die weiße Weste und entführte mit 29:32 die beiden Punkte aus dem TVH-Sportzentrum.

Unser Team ging im Vergleich zum Auftaktsieg bei den Bergischen Panthern ohne Tilo Müller an den Start, der seit September nicht mehr Teil des DHB-Nationalkaders ist und daher erst wieder mit Vollendung des 17. Lebensjahres (Mitte Oktober) in der dritten Liga spielberechtigt ist. Den freien Platz im Kader übernahm Eulen-Spieler Marc-Robin Eisel. Auf Seiten der Grimmstädter fehlte Kreisläufer Nils Schröder. Der erste Treffer des Spiels ging auf das Konto von Hanaus Halbrechten Luca Braun, der aber schnell von Luis Mayer und Roy James zum 2:1 für das HLZ in der 4. Minute gekontert wurde. Bis zur 8. Spielminute schlossen die Gäste alle erfolgreichen Angriffe über ihre rechte Angriffsseite ab – neben einem weiteren Treffer von Braun trug sich zweimal Rechtsaußen Paul Hüttmann in die Torschützenliste ein. Beim HLZ kam Niclas Josten mit zwei Toren gut in die Partie und stellte den 6:4-Zwischenstand her. Bis zum 9:8 durch Marc-Robin Eisel in der 16. Minute konnte das HLZ eine knappe Führung behaupten, musste diese dann aber durch den Ex-Haßlocher Theo Surblys und Kreisläufer David Rivic aus der Hand geben (9:10). Nach dem 12:12 in der 21. Minute (erneut war Niclas Josten erfolgreich), suchte die HSG in der Offensive vermehrt den Weg über den Kreis. David Rivic verwertete sicher oder zog den Siebenmeter für sein Team. Beim Stand von 12:14 verhinderte Oskar Knudsen, der bereits früh in der Partie den glücklosen Roko Peribonio zwischen den Pfosten ablöste, einen höheren Rückstand, als er dem Hanauer Kapitän Maximilian Bergold einen Siebenmeter abknöpfte. Der junge Norweger bot auch über den Rest der Partie eine sehr starke Heimpremiere. Spielmacher Marcel Reis brachte sein Team kurz darauf wieder auf ein Tor heran, der Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen. Patrick Friedmann stellte mit seinem Treffer zum 16:17 den Halbzeitstand her.

Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts konnten die Gäste einen knappen Vorsprung von 1-2 Toren behaupten, schafften es aber erst in der 40. Minute, sich auf drei Tore leicht abzusetzen (21:24). „In dieser Phase haben wir es versäumt, die Führung weiter auszubauen“, sah Trainer Hannes Geist nach dem Spiel darin die Ursache, dass das Spiel spannend blieb. Luis Maier und Marc-Robin Eisel erzwangen kurz darauf beim Stand von 23:24 die Auszeit der Gäste (44.). Auf Seiten der Grimmstädter übernahm Cedric Schiefer (Halblinks) die Initiative und erhöhte mit seinem siebten Tor wieder auf 23:25. Das HLZ hielt mit Simon Schwarz und Luis Maier dagegen, zudem parierte Oskar Knudsen einen weiteren Siebenmeter, dieses Mal von Paul Hüttmann. Die Folge war der erneute Ausgleich zum 25:25 nach 48 Minuten. Zwei Minuten und zwei Gegentreffer später legte Gabriel Schmiedt die grüne Karte und seine Worte trugen Früchte. Niclas Josten traf über die Rechtsaußen-Position und Kapitän Simon Schwarz glich erneut aus (27:27 in der 54. Minute). Sehr umstritten war dann eine Spielsituation in der 57. Minute. Die Schiedsrichter Marc Aurel Budde und Jonas Ehlert werten den Kontakt zwischen Linksaußen Julian Fulda und Niclas Josten als Foul unseres Rechtsaußen und entscheiden auf Siebenmeter für Hanau und Zweiminuten. Eine 50:50-Entscheidung, bei der das Urteil durchaus auch auf Offensiv-Foul hätte fallen können. Julian Fulda selbst nutzte die Chance eiskalt zum 27:29. Doch unsere Jungs kämpften weiter und verkürzten 120 Sekunden vor Schluss wieder auf 29:30, ehe der 18-jährige Rechtsaußen Sebastian Hein seinen eingangs beschriebenen, großen Auftritt zum vorentscheidenden 29:31 hatte. Das HLZ kam in der Offensive nicht mehr durch und der 30-jährige Dennis Gerst setzte den Schlusspunkt zum verdienten 29:32-Auswärtssieg für die HSG Hanau.

Letztlich entschied die größere Variabilität in der Spielanlage die Partie zugunsten der Grimmstädter, die im Angriff stets neue Lösungen fanden. Während zu Beginn die rechte Angriffsseite zum Torabschluss genutzt wurde, wandelte sich die Spielanlage zum Abschluss über den Kreis, ehe Cedric Schiefer auf Halblinks vermehrt in Aktion trat. Das HLZ suchte dagegen vor allem gegen Ende der Partie zu oft das Heil über die Rückraumspieler, deren Würfe mit reichlich Kontakt leichte Beute von Torhüter Benedikt Müller (11 Paraden) waren. „Wir wussten, dass es hier eine schwere Aufgabe werden wird und sind entsprechend froh über die Punkte“, respektierte Hannes Geist die Leistung unserer Jungs.

Bereits am Freitag haben Schwarz, Peribonio und Co. die nächste Gelegenheit zu punkten. Um 20:15 Uhr steht das Derby bei der VTV Mundenheim an. Die Hornissen werden alles daransetzen, nach zwei verloren Spielen zum Auftakt die Punkte in heimischer Halle zu ergattern. Das nächste heiße Duell steht also schon in den Startlöchern…

HLZ Friesenheim-Hochdorf

Oskar Knudsen (Tor), Roko Peribonio (Tor), Moritz Schulz (2), Roy James (1), Frederik Zepp, Marc-Robin Eisel (4), Luis Maier (6), Loris Piccoli, Nick Haas, Marcel Reis (1), Patrick Friedmann (2), Gianluca Herbel, Niclas Josten (6), Alexander Kubitschek (1), Simon Schwarz (4), Lennart Cotic (2/1)

HSG Hanau

Benedikt Müller (Tor), Saad Khan (Tor), Jan-Eric Ritter (3), Sebastian Hein (1), Niklas Schierling, Dennis Gerst (1), Luca Braun (3), David Rivic (6), Maximilian Bergold (2/1), Björn Gernoth, Paul Weide, Cedric Schiefer (7), Julian Fulda (2/2), Theo Surblys (3), Paul Hüttmann (4)

Schiedsrichter: Marc Aurel Budde, Jonas Ehlert

Zuschauer: 150

Siebenmeter: 1/1 zu 3/5

Zeitstrafen: 3 zu 3

Spielfilm: 5:3, 7:7, 11:11, 12:14, 16:17 (HZ), 17:19, 21:24, 25:25, 27:27, 28:30, 29:32 (Ende)

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