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Tapferer Rumpfkader unterliegt bei HSG Krefeld Niederrhein (34:28)

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Zum Abschluss der Rückrunde stand für das HLZ noch eine weite Auswärtsfahrt zum Tabellenzweiten und Aufstiegsaspiranten HSG Krefeld Niederrhein an. Dabei waren leider unter dem Christbaum in der Samt- und Seidenstadt keine Gastgeschenke versteckt und der Favorit setzte sich vor zweitligawürdiger Kulisse mit 1.148 Zuschauern erwartungs- und standesgemäß mit 34:28 durch. Das HLZ beschließt das Jahr auf dem 12. Tabellenplatz mit Kontakt zum Mittelfeld und drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Im Mannschaftsbus war ausgiebig Platz. Neben den beiden Langzeitverletzten Niklas Schwenzer und Nikola Sorda sowie Jan-Philipp Winkler, der sich beim Heimsieg gegen interaktiv.Handball Düsseldorf-Ratingen in der Vorwoche verletzte, konnten auch Matthias Meyer aus beruflichen Gründen und Levin Bohn krankheitsbedingt die Reise an den Niederrhein nicht antreten. Chef-Trainer Gabriel Schmiedt konnte aus privaten Gründen seine Mannschaft nicht betreuen, so dass erstmals Trainer-Talent Malte Metz hauptverantwortlich in der dritten Liga an der Seitenlinie stand. Den Kader ergänzten Malte Dorra aus dem Oberliga-Team sowie die A-Jugendlichen Lars Thiele und Loris Piccoli. Während dem Aufwärmen stellte sich dann noch heraus, dass Patrick Friedmann aufgrund körperlicher Beschwerden nicht würde mitwirken können. Malte Metz entschied sich zu Spielbeginn für die Flucht nach vorne und setzte vom Anpfiff weg auf den siebten Feldspieler. Eine mutige Maßnahme, die aber leider nicht den gewünschten Erfolg brachte. Zwei Fehlwürfe und ein technischer Fehler sorgten nach drei Minuten für eine schnelle 3:0-Führung der Hausherren, zu der Torhüter Sven Bartmann mit zwei Treffern auf das leere Tor beitrug. Das Experiment wurde eingestellt und aus einer sehr kompakten 6:0-Abwehr konnte das HLZ durch Luis Maier und Timo Heuft auf 3:2 in der 7. Minute verkürzen. Doch Krefeld rückte die Kräfteverhältnisse sofort wieder zurecht und ließ einen 3:0-Lauf folgen. Mit einem sehenswerten Hüftwurf zwang wenig später Loic Kaysen beim Stand von 8:4 in der 15. Minute das HLZ in die Auszeit. In dieser fand Coach Malte Metz wohl die richtigen Worte, denn Marcel Reis und Luis Maier verkürzten umgehend auf 8:6. Auf Seiten der Eagles war es erneut Loic Kaysen, der mit seinen Toren zum 10:7 die richtige Antwort fand und das HLZ auf Abstand hielt. Auch Pascal Noll wusste zu gefallen und setzte sich mit einem schönen Überzieher zum 11:7 in der 22. Minute durch. Generell waren die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit gespickt mit spielerischen Delikatessen. Das Kempa-Anspiel von Rechtsaußen veredelte Lukas Hüller zum 13:9. Auf Seiten des HLZ hatte Marcel Reis starke Minuten, fing zunächst einen Pass ab und bediente Gianluca Herbel mustergültig, der auf 13:10 verkürzte (27.). Auch die Tore zwölf und dreizehn von Nick Haas und Simon Schwarz bereitete der Mittelmann vor. Maik Schneider stellte dann zwei Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit den Pausenstand von 17:13 her. Die spärlich mitgereisten HLZ-Anhänger sahen bis dahin eine Mannschaft, die sich tapfer wehrte und trotz der fehlenden Wechselmöglichkeiten im Rückraum gut mithielt. Auch das Spiel über die Außen war deutlich ausgeprägter als zuletzt, was mit 100% Wurfquote aller eingesetzten Außenspieler gerechtfertigt wurde.

Im zweiten Spielabschnitt fand sich im Tor der Eagles Lasse Hasenforther wieder, der nahtlos an die gute Leistung von Sven Bartmann anschloss. Das Team aus der Vorderpfalz setzte jetzt auf eine 5:1-Abwehr, die auch gleich den ersten Angriff abwehren konnte, so dass Malte Dorra den ersten Treffer der zweiten Halbzeit setzte (32.). Ärgerlich, dass Krefeld die nächsten beiden Angriffe jeweils bereits ins Zeitspiel gezwungen noch erfolgreich abschließen konnte. Pascal Noll und Lukas Hüller erhöhten auf 19:14 in der 34. Minute. Die Seidenstädter kontrollierten die Partie und hielten auch in der Folge den Vorsprung bei 4-5 Toren. Nach zwei Toren in Folge von Marcel Reis und Nick Haas zum zwischenzeitlichen 21:18 (41.) sah sich Coach Mark Schmetz zur Auszeit der Gastgeber gezwungen. Aus dieser kamen die Eagles mit einem emotionalen Highlight zurück. Nach über einem Jahr Verletzungspause kehrte Mittelmann Tim Claasen auf die Platte zurück. Und wie es die Handball-Märchen so schreiben, nutzte der 27-jährige die erste Möglichkeit zu einem überragenden Eins-gegen-Eins und erzielte das 22:18 – die Halle tobte. Im linken Rückraum drückte jetzt Jörn Persson dem Match seinen Stempel auf. Er traf in den Angriffsaktionen seines Teams immer die richtige Entscheidung, traf entweder selbst oder setzte gekonnt seine Mitspieler in Szene. Nach der Auszeit des HLZ beim Stand von 26:20 konnte Grün-Weiß-Rot nochmals durch Gianluca Herbel und Luis Maier auf 26:22 in der 48. Minute verkürzen. Bis zur 56. Minute betrug der Vorsprung der Gastgeber stetig 4-5 Tore. Krefeld hatte aber alles im Griff und zog in der Schlussphase nochmals etwas an. Cedric Marquardt, Lukas Hüller und Robert Krass entschieden bei einem Gegentor von Gianluca Herbel die Partie. Rechtsaußen Moritz Schulz war es dann vorbehalten, per Siebenmeter den 34:28-Endstand herzustellen.

„Ich kann den Jungs nichts vorwerfen. Mit dem ersatzgeschwächten Kader mussten wir etwas probieren, um hier etwas mitnehmen zu können. Leider hat das 7 gegen 6 zu Beginn nicht funktioniert, weshalb wir das relativ schnell beendet haben. Im Positionsangriff habe ich unsere Abwehr sowohl im 6:0 als auch in der zweiten Hälfte im 5:1 recht stabil gesehen. Mika Schwenken hat uns mit seinen 15 Paraden in Schlagdistanz gehalten und über 60 Minuten eine gute Partie gezeigt. Wir haben uns interne Ziele gesetzt, wie zum Beispiel das Spiel über Außen zu etablieren. Damit bin ich sehr zufrieden. 24 Fehlwürfe sind ein paar zu viel, resultieren aber auch aus dem kleinen Kader und den fehlenden Alternativen im Rückraum“, zeigte sich Malte Metz nach dem Spiel zufrieden mit dem Abschneiden seines Teams. Auch die ersten Schritte der beiden A-Jugendlichen Lars Thiele und Loris Piccoli im Drittliga-Handball gefielen dem Übungsleiter.

Nun heißt es die Wunden lecken und die wohlverdiente Pause zu genießen. Es bleibt zu hoffen, dass die verletzten Spieler möglichst schnell zurückkehren können, um zu Beginn des neuen Jahres wieder zur Verfügung zu stehen. Zum Rückrundenstart am Samstag, den 20.01.2024 um 19 Uhr ist dann der TV Aldekerk 07 zu Gast im TVH-Sportzentrum. Bis dahin wünscht das Drittliga-Team des HLZ frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

HSG Krefeld Niederrhein

Lasse Hasenforther (Tor), Sven Bartmann (Tor/2), Robert Krass (2), Christopher Klasmann, Maik Schneider (4), Pascal Noll (3), Ruben Carlos Sousa, Mike Schulz (4/3), Cedric Marquardt (2), Lukas Hüller (5), Tim Claasen (3), Loic Kaysen (4), Lars Jagieniak (3), Jörn Persson (2), Fritz Ferdinand Bitzel, Matija Mircic

HLZ Friesenheim-Hochdorf

Roko Peribonio (Tor), Mika Schwenken (Tor), Lars Thiele, Moritz Schulz (2/1), Loris Piccoli, Luis Maier (5), Malte Dorra (2), Nick Haas (4), Marcel Reis (4), Patrick Friedmann, Gianluca Herbel (7), Timo Heuft (1), Simon Schwarz (3)

Schiedsrichter: Zeki Kaplan, Benjamin Scheld

Zuschauer: 1.148

Siebenmeter: 3/3 zu 1/1

Zeitstrafen: 1 zu 2

Spielfilm: 3:0, 3:2, 8:4, 12:9, 17:13 (Halbzeit), 20:15, 21:18, 25:19, 29:25, 32:26, 34:28 (Ende)

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