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Der Derby-Fluch ist gebrochen – Heimsieg gegen TSG Haßloch (27:24)

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„Derby-Sieger, Derby-Sieger, hey, hey!!!“ Wenn 20 junge Männer im Kreis hüpfen und Physio Enrico Georgi in deren Mitte auf dem Boden liegt, um die Szenerie zu filmen, muss Großes passiert sein. So auch am Freitagabend, als sich unser HLZ im Abstiegs-Kracher gegen die TSG Haßloch durchsetzte und sich etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschafft hat. Ein erneut stark aufspielender Niclas Josten mit 10 Toren und der in den letzten fünf Minuten nicht zu überwindende Roko Peribonio (insgesamt 15 Paraden) waren die offensichtlichsten Garanten des Erfolgs. Noch entscheidender war aber die geschlossene Mannschaftsleistung über 60 Minuten, der Siegeswille jedes einzelnen Spielers und eine starke Defensivleistung, die Jan-Philipp Winkler nach dem Spiel vor allem einem Akteur zuschrieb: „Was Roy James heute wieder wegverteidigt hat, ist einfach phänomenal!“

Im Vergleich zum letzten Spiel in Krefeld konnte sich unser Coach Gabriel Schmiedt über die Rückkehr von Torhüter Roko Peribonio, Top-Scorer Lennart Cotic, Rechtsaußen Nick Haas sowie den A-Jugendlichen Tilo Müller, Lars Thiele, Frederik Zepp und Loris Piccoli freuen. Die HLZ-Bank war somit voll besetzt, während sich bei der TSG Haßloch nur 13 Spieler auf dem Spielberichtsbogen wiederfanden. Nach dem ersten erfolglosen Angriff unserer Jungs nahm das Match direkt Tempo auf, innerhalb von einer Minute fielen vier Treffer zum 2:2 nach zweieinhalb Minuten. Bis zum nächsten erfolgreichen Abschluss, verbunden mit der ersten Führung für das HLZ, dauerte es dann etwas. Marcel Reis beendete viereinhalb torlose Minuten mit seinem Wurf aus dem rechten Rückraum zum 3:2. Nach einem sehenswerten Heber von Linksaußen Gianluca Herbel zum 4:3 übernahmen wieder die Bären die Führung in Person von Lars Hannes. Der HLZ-Neuzugang zur kommenden Saison hinterließ über das komplette Spiel eine beeindruckende Visitenkarte und erzielte auf Rückraum Rechts zwei Treffer in Folge zum 5:6 nach 13 Minuten. Es folgten fünf überragende Minuten des HLZ. In der Abwehr zwangen Roy James, Simon Schwarz und Alexander Bender die Gäste zu Fehlwürfen und in der Offensive sorgten Gianluca Herbel, Simon Schwarz, Niclas Josten und erneut Simon Schwarz für einen 4:0-Lauf, der TSG-Trainer Michael Übel beim Stand von 9:6 nach 18 Minuten zur ersten Auszeit veranlasste. Die beiden Teams kamen dann mit vertauschten Rollen aus der Unterbrechung. Jetzt fanden die Würfe des HLZ nicht ihr Ziel, lediglich ein Treffer per Siebenmeter stand den Toren von Jan-Phillip Werthmann, Dennis Gregori über die erste Welle, Niklas Glindemann (sehr eindrucksvoll aus gut 12 Metern) und Lars Hannes, der sich dynamisch gegen Gianluca Herbel durchsetzte und auch noch eine Zeitstrafe herausholte, gegenüber. Nach 23 Minuten war die Partie wieder ausgeglichen (10:10) und völlig offen. Zeit für unsere A-Jugendlichen, sich im Match anzumelden, vor allem in Person von Tilo Müller. Das 11:10 besorgte der 17-jährige höchstpersönlich mit einem Wurf aus dem rechten Rückraum gegen zwei Gegenspieler, um dann nach einer Kreuzung auf Frederik Zepp abzulegen, der das 12:11 markierte. Auch das 13:11 durch Nick Haas bereitete er vor und zog im Zweikampf mit Florian Kern sogar noch eine Zeitstrafe gegen den Linksaußen der Bären. Der Treffer zum 14:12-Halbzeitstand wirkte wie eine Blaupause zum vorherigen Abschluss – Müller auf Haas, Tor! Alexander Bender hielt die Zwei-Tore-Führung mit zwei Stoppfouls im letzten Angriff der Gäste fest. Einen größeren Vorsprung verhinderten unter anderem zwei Fehlwürfe aufs leere Haßlocher Tor im Verlauf der ersten 30 Minuten.

Der erste Treffer für das HLZ im zweiten Spielabschnitt räumte dann mit diesem Makel auf. Niclas Josten profitierte vom Ballgewinn durch Roy James und traf ins verwaiste Tor zum 15:13. Kurios dann die 33. Spielminute: Den Gästen wird ein Siebenmeter zugesprochen, doch bevor Nicolas Herrmann diesen verwandeln kann, unterläuft Lars Hannes ein Wechselfehler. Die erneute Überzahl wusste das HLZ zu nutzen und setzte sich durch Simon Schwarz und Kapitän Marcel Reis auf 17:14 ab. Ein Siebenmeter von Niclas Josten, der bei vier Versuchen ohne Fehlwurf blieb, der erste und einzige Treffer von Lennart Cotic bei seinem Comeback und ein Tempogegenstoß von Marcel Reis stellten nach 40 Minuten die höchste Führung des Spiels her (20:15). Im Tor kam Roko Peribonio immer besser in die Partie und zog vor allem Rückraum-Shooter Niklas Glindemann mit seinen Paraden den Zahn. Das Gefühl, dass sich ihr Team jetzt entscheidend absetzen könnte, wurde den HLZ-Fans binnen weniger Minuten geraubt. Zunächst verkürzte Jan-Phillip Werthmann vom Kreis auf 20:16. Dann profitierte Dennis Gregori von einem Fehlwurf von Lennart Cotic und verwertete die erste Welle nach Pass von Torhüter Marco Bitz, um kurz darauf einen Ball zu stehlen und diesen erneut im Tor unterzubringen. Ein Technischer Fehler unserer Jungs eröffnete einen weiteren Tempogegenstoß, den Nicolas Herrmann zum 20:19 verwertete – Auszeit HLZ nach 43 Minuten. Unser Coach schickte jetzt Jan-Philipp Winkler auf die Platte und der wurde sofort zum Faktor. Mit einem Rückraum-Kracher und einem Durchbruch auf Halbrechts erhöhte er auf 22:19 (45. Minute). Eine weitere Umstellung sollte sich kurz darauf auszahlen. Niclas Josten war von Halbrechts auf Rechtsaußen gewechselt und erzielte die beiden folgenden Tore des HLZ zum 24:21, noch 12 Minuten waren auf der Uhr. Doch Haßloch gab sich nicht auf und kam trotz einer Roten Karte gegen Yannick Muth (die sehr guten Schiedsrichter Christian Staszak und Stefan Walter sanktionierten sein zu hartes Eingreifen gegen Tilo Müller) nochmals auf 24:23 heran. Beiden Teams gelang jetzt aus dem Spiel heraus wenig und es begann die Zeit des schier unüberwindbaren Roko Peribonio. Zunächst verhinderte jedoch sein Gegenüber Marco Bitz mit zwei Paraden gegen Niclas Josten und Simon Schwarz eine höhere Führung des HLZ. Unser Keeper entschärfte dann einen Schlagwurf von Lars Hannes und hielt auch gegen Niklas Glindemann, während Niclas Josten zwei Siebenmeter zum 26:23 verwertete. Rechtsaußen Maximilian Zech konnte unseren Keeper zum 26:24 (55.) überwinden, wurde kurz darauf aber so etwas wie die tragische Figur des Spiels auf Seiten der Gäste. Dreieinhalb Minuten vor der Schlusssirene folgte die nächste Parade unseres großen Rückhalts gegen Glindemann, der Abpraller landete bei Simon Schwarz, der den Ball im Spiel halten wollte, diesen aber Zech in die Hände warf, doch erneut verhinderte Peribonio den Einschlag. Eine unfassbare Rettungstat!!! Eine Minute später: Das HLZ ins Zeitspiel gezwungen, der Abschluss über das Tor, Konterpass auf Zech, der abermals an Roko scheitert. Noch zwei Minuten, Durchbruch Jan-Philipp Winkler auf Halbrechts, doch Bitz hält, schneller Angriff der Bären über Rechtsaußen und erneut heißt der Sieger Roko Peribonio im Duell mit Maximilian Zech. Mit der Schlusssekunde machte dann Niclas Josten mit seinem 10. Treffer den Deckel drauf, der Rest ist Jubel in grün-weiß-rot.

Mit 15:31 Punkten hat das HLZ jetzt drei Punkte Vorsprung auf die TSG Haßloch, die punktgleich mit den vor den Bären platzierten TV Aldekerk 07 und den Bergischen Panthern nun auf dem ersten Abstiegsplatz steht. Es warten zwei schwere Auswärtsaufgaben auf das Team von Gabriel Schmiedt. Zunächst geht es nach Gelnhausen zum Tabellenzweiten, eine Woche darauf steht die lange Auswärtsfahrt zum möglicherweise vorentscheidenden Gastspiel beim TV Aldekerk an. Mit dem Schwung aus dem Derby-Sieg ist hoffentlich auch on the road was drin für unsere Jungs…

HLZ Friesenheim-Hochdorf

Moritz Wolfram (Tor), Roko Peribonio (Tor), Tilo Müller (1), Moritz Schulz, Lars Thiele, Roy James, Frederik Zepp (1), Jan-Philipp Winkler (2), Alexander Bender, Loris Piccoli, Nick Haas (2), Marcel Reis (3), Gianluca Herbel (3), Niclas Josten (10/4), Simon Schwarz (4), Lennart Cotic (1)

TSG Haßloch

Marco Bitz (Tor), Loic Modzinski (Tor), Sebastian Wieland (1), Lars Hannes (6), Florian Kern (2), Maximilian Zech (1), Dennis Gregori (3), Jan-Phillip Werthmann (2), Konstantin Herbert, Yannick Muth (1), Julius Herbert (1), Nicolas Herrmann (5/3), Niklas Glindemann (2)

Schiedsrichter: Christian Staszak, Stefan Walter

Zuschauer: 480

Siebenmeter: 4/4 zu 3/3

Zeitstrafen: 2 zu 6

Rote Karten: 0 zu 1

Spielfilm: 2:2, 4:5, 9:6, 10:10, 14:12 (HZ), 15:14, 20:15, 20:19, 23:20, 24:23, 27:24 (Ende)

Text: Holger Friedmann

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