0

HLZ verpasst den Befreiungsschlag im Abstiegskampf

Verfasst am

Es hätte so schön sein können… Mit einem Sieg gegen die Bergischen Panther hätten sich unsere Jungs sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze erarbeiten können, wären in der Tabelle an der TSG Haßloch vorbeigezogen und auf Platz 11 geklettert. Wenn man die Leistung der ersten 20 Minuten über die komplette Spielzeit erbracht hätte, wäre der überraschende Heimsieg am letzten Vorrunden-Spieltag gegen Saase3 Leutershausen veredelt worden und man könnte mit etwas weniger Sorgenfalten in die kommenden Spiele gehen. Hätte, hätte, Fahrradkette! Da aber leider der Konjunktiv oftmals nicht viel mit der Realität gemein hat, muss sich unser Team mit einer vermeidbaren und schmerzlichen Niederlage auseinandersetzen, mit der die Bergischen Panther nicht nur den Rückstand auf das HLZ auf zwei Punkte reduziert, sondern auch den direkten Vergleich für sich entschieden haben.

Im Aufgebot des HLZ feierten zwei Spieler ihre Saisonpremiere. Zum einen freuten sich die Zuschauer über die Rückkehr des Hochdorfer Eigengewächses Jan-Philipp Winkler, der während der Vorrunde ein Auslandssemester absolviert hatte und nicht zur Verfügung stand. Alexander Bender, in der Winterpause als Verstärkung am Kreis engagiert, fand sich direkt in der Startaufstellung wieder, da unserem Coach Gabriel Schmiedt etliche Innenblock-Spieler nicht zur Verfügung standen. Zu Beginn der Partie war davon allerdings zunächst nichts zu spüren. Bereits der erste Angriff der Gäste endete an den Pranken von Roko Peribonio und Rechtsaußen Theo Straub brachte unser Team nach schönem Zuspiel von Lennart Cotic mit 1:0 in Führung. Unsere Defensive stand gut und war kaum zu überwinden, in der Offensive lief der Ball schnell über die Positionen. Lennart Cotic, Niclas Josten und erneut Theo Straub sorgten für das 4:1 nach fünf Minuten. Bereits jetzt war zu erkennen, dass unser Halblinker Lennart Cotic (13 Tore, 6 von 6 Siebenmeter) einen Sahnetag erwischt hatte. Er ließ drei Tore hintereinander folgen und erhöhte auf 9:3 nach 13 Minuten. Bis dahin präsentierte sich das HLZ nahezu makellos. Die Statistik wies bereits sieben Paraden auf, der Innenblock bestehend aus Alexander Bender und Roy James harmonierte gut und unterbrach reihenweise die Angriffsbemühungen der Gäste und die Abschlussquote war nahezu perfekt (nur ein Fehlwurf). Gäste-Trainer Alexander Oelze war zu einer frühen Auszeit gezwungen, in der er aber entscheidend ins Spiel eingriff. Im Tor löste Robin Eigenbrod den glücklosen Georg Michael Mohr ab und wurde nach und nach zum Faktor. In der Offensive übernahm Joe Ballmann die Position des Spielgestalters und sorgte für deutlich mehr Torgefahr auf Seiten der Panther. Bis zur 21. Minute konnten unsere Jungs den Vorsprung noch bei fünf Toren halten. Lennart Cotic zauberte einen Hüftwurf zum 14:9 in die Maschen. Simon Wolter und Kreisläufer Sam Lindemann (freigespielt von Joe Ballmann) sorgten dann aber mit einem 3:0-Lauf für die erste Auszeit unseres Coaches beim Stand von 14:12 (25. Minute). Peribonio & Co. hatten eine deutlichere Führung aus der Hand gegeben und mussten sich mit dem 16:14-Halbzeitstand begnügen.

Die zweite Hälfte begann mit einem dynamischen Abschluss von Niclas Josten zum 17:14, doch in der Folge bestimmten die Panther das Spielgeschehen. In der 36. Minute erzielte der Halbrechte Raik Flemm den Ausgleich, Florian Müller brachte die Gäste kurz darauf erstmals in Führung, die erneut Raik Flemm und Sam Lindemann zum 18:21 ausbauten (41.). Das Spiel war komplett auf den Kopf gestellt und fortan musste das HLZ einem Rückstand hinterherlaufen. Unsere Jungs mühten sich redlich, spielten insgesamt aber zu eindimensional. Zu oft hieß die Lösung beim Abschluss Lennart Cotic, auf dessen Schultern zu viel Verantwortung lastete. Robin Eigenbrod im Tor der Gäste war jetzt hinter einer deutlich stabileren Abwehr gut im Spiel und sammelte insgesamt 11 Paraden. Dennoch konnte Friesenheim-Hochdorf bis zur 48. Minute auf 23:24 verkürzen und die Zuschauer hatten berechtigte Hoffnung auf eine erneute Wendung im Kellerduell. Doch die Panther ließen sich nicht beirren und spielten geduldig ihre Chancen heraus. Sebastian Schön, Joe Ballmann und Raik Flemm erhöhten fünf Minuten vor Schluss vorentscheidend auf 25:28. Niclas Josten konnte mit zwei Toren nur noch Ergebniskosmetik betreiben, die Niederlage aber nicht mehr verhindern. Die Bergischen Panther setzten sich nach 60 Minuten mit 27:28 durch und verkürzten den Abstand in der Tabelle auf das HLZ auf zwei Punkte. Nur fünf Torschützen, ein völlig verwaister Rechtsaußen Theo Straub, der in der zweiten Halbzeit trotz 100%-Trefferquote (3 Tore) keinen Wurf mehr bekam und 30 Minuten ohne Torhüter-Parade hinter einer löchrigen Abwehr waren eine zu große Hypothek.

„Wir sind natürlich sehr froh über unseren ersten Auswärtssieg und freuen uns auf eine schöne Heimfahrt. Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen und haben vorne viel zu überhastet abgeschlossen. Das wurde dann deutlich besser. In der Abwehr hat uns Conner Schütte unglaublich viel Stabilität gegeben. Ich bin sehr froh, dass er wieder dabei ist. Wir haben natürlich auch mitbekommen, dass das HLZ im Innenblock einige personelle Ausfälle verkraften musste und konnten das dann für uns nutzen. Wir freuen uns jetzt auf eine schöne Heimfahrt“, analysierte der erleichterte Gäste-Coach Alexander Oelze die Partie.

Bei Gabriel Schmiedt dagegen herrschte Ernüchterung: „Ich bin sehr enttäuscht, dass wir die Punkte nicht in der Pfalz behalten konnten. Wir hätten eine deutlichere Führung in die Halbzeit mitnehmen müssen. Die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte haben uns dann richtig weh getan. Die Mannschaft hat gekämpft und alles gegeben, von daher gibt es keine Vorwürfe. Ich bin sicher, dass wir in den nächsten Spielen die verlorenen Punkte zurückholen können. Ich glaube an meine Mannschaft!“

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag (Spielbeginn 18:30 Uhr) beim Gastspiel bei der HSG Hanau, bevor es dann zum Derby mit der VTV Mundenheim kommt.

HLZ Friesenheim-Hochdorf

Wolfram Moritz (Tor), Roko Peribonio (Tor), Tilo Müller, Moritz Schulz, Lars Thiele, Roy James, Theo Straub (3), Jan-Philipp Winkler, Alexander Bender (2), Nick Haas, Marcel Reis (3), Gianluca Herbel, Niclas Josten (6), Lennart Cotic (13/6), Lennart de Hooge

Bergische Panther

Robin Eigenbrod (Tor), Georg Michael Mohr (Tor), Florian Müller (3), Raik Flemm (4), Dorian Wöstmann, Sam Lindemann (7), Aaron Manuel Exner (1), Philipp Hinkelmann (2), Conner Schütte, Joe Ballmann (6), Simon Wolter (2), Sebastian Schön (1), Louis Elsässer (2/1)

Schiedsrichter: Jérôme Breuer, Dennis Schaaf

Zuschauer: 130

Siebenmeter: 6/6 zu 1/1

Zeitstrafen: 2 zu 2

Spielfilm: 4:1, 9:3, 11:6, 12:8, 14:12, 16:14 (HZ), 17:17, 18:21, 19:23, 23:24, 24:27, 27:28 (Ende)

Weitere News