Das umkämpfte Saar-Pfalz-Derby zwischen der HG Saarlouis und dem HLZ endete vor einer tollen Kulisse von knapp 1000 Zuschauern mit einer 35:32 (18:15) Niederlage. Einerseits eine erfreulich starke Leistung des jungen HLZ-Teams, andererseits ärgerlich, dass man keine Punkte mit nach Hause nehmen konnte.
Das HLZ-Team kam toll in die Partie und führte nach 6 Minuten mit 1:4, wobei die Treffer auf vier verschiedenen Positionen verteilt waren. Links- und Rechtsaußen, Kreis und Rückraummitte, alles dabei, zudem stand die Abwehr und Torwart Oskar Knudsen konnte einige Bälle entschärfte. Die Antwort des Gastgebers lies nicht lange auf sich warten und nach knapp 10 Minuten stand es leider wieder 5:5. Die Saarländer drückten jetzt auf das Tempo und drehten dass Spiel zum 10:6, wobei in dieser Phase das HLZ drei freie Chancen, unter anderem zwei 7-Meter, liegen lies. Dies veranlasste Trainer Gabriel Schmiedt zur ersten Auszeit, indem auch eine personelle Umstellung erfolgte. Tilo Müller kam auf Rückraumrechts und belebte sichtlich das Spiel. Lennart Cotic mit dem 11:10 in der 23. Minute brachte das HLZ wieder auf Tuchfühlung. Drei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit stand es 15:14. Fast mit dem Halbzeitpfiff erzielte Saarlouis per Kempa jedoch noch die 18:15-Führung.
Entgegen der ersten Halbzeit lief es für die HG zu Beginn der zweiten Halbzeit besser und die 3-Tore-Führung wurde bis zur 37. Spielminute auf 24:19 ausgebaut. Man musste befürchten, dass das Spiel frühzeitig entschieden werden könnte, allerdings kam das HLZ mit Moral und gutem Spiel zurück und Simon Schwarz konnte in der 48. auf 28:26 verkürzen, womit das Spiel fast wieder offen war. So richtig ran kam das HLZ jedoch nicht, immer wieder wurden Möglichkeiten hierzu ausgelassen, so auch fünf Minuten vor Ende der Partie als bei den Saarländern gleich zwei Spieler für 2-Minuten auf die Bank geschickt wurden und das HLZ auf 32:29 verkürzte. Die darauf folgende Überzahlsituation konnte nicht genutzt werden, im Gegenteil, Saarlouis traf noch per 7-Meter zum 33:29 und als der stärkste und torgefährlichste Saarlouiser Spieler, Lars Weißgerber (13 Treffer), zum 34:29 vollstreckte, war das Spiel entschieden. Zwar konnten noch Marcel Reis, Tilo Müller und Niclas Josten nochmal auf 34:32 verkürzen, allerdings war das nur noch Ergebniskosmetik. Letztlich siegte die HG mit 35:32.
Zweifelsohne hat das Team in der Handballhochburg Saarlouis eine gute Leistung abgeliefert, zeigte dabei ein variables Angriffsspiel, bei dem von allen Positionen Gefahr ausging. Trainer Gabriel Schmiedt sah ebenfalls eine klare Leistungssteigerung gegenüber der Partie in Nieder-Roden eine Woche zuvor, haderte allerdings mit der Chancenverwertung und der teilweise fehlenden Kompaktheit in der Abwehr.
Im Abstiegskampf bleibt es eng, das HLZ auf Platz 12 dicht gefolgt von vier Teams. Will man sich gegen die Verfolger behaupten wird es wichtig sein, aus solch guten Spielen auch Zählbares mitzunehmen. Dazu besteht bereits kommenden Freitag beim letzten Heimspiel in diesem Jahr die Möglichkeit, wenn im Sportzentrum Hochdorf der Gegner Saase3 Leutershausen heißt. Wieder ein schwerer Brocken. Leutershausen steht mit 20:8-Punkten auf Tabellenplatz 4. Anpfiff ist um 20:00 Uhr.
Es spielten:
HG Saarlouis: Marcel Becker (5), Philipp Kockler, Daniel Schlingmann, Noa Zeimet, Lars Walz (2), Yves Kunkel (3), Gil Kunkel, Lars Weißgerber (13), Michel Sebastian Fiedler, Kevin Szep-Kis (2), Muhamet Durmishi (1), Joshua Reitz (1), Elyas Noh (3/3), Tom Paetow (4), Sam Richard (1)
HLZ: Oskar Knudsen, Tilo Müller (6/1), Moritz Schultz (1/1), Frederik Zepp (2), Loris Piccoli, Nick Haas (2), Marcel Reis (4), Gianluca Herbel (5), Niclas Josten (3), Wolfram Moritz, Alexander Kubitschek, Simon Schwarz (6), Lennart Cotic (3/1)