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Vorbericht: Tarzan ist zurück auf dem Piratenschiff

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Ein langes Bein, eine blitzschnell ausgefahrene Hand und durch die RODAUSTROM Sportarena in Rodgau erschallt der berühmt berüchtigte Tarzan-Schrei, der so manchen Spieler der Staffel Süd-West in der Vergangenheit zum Verzweifeln gebracht hat. Nachdem sich Torwart-Legende Marco Rhein am Ende der vergangenen Saison aus dem aktiven Sportlerleben verabschiedet hatte, um sich ausschließlich um seine Aufgaben als Sportlicher Leiter der HSG Rodgau Nieder-Roden zu kümmern, folgte nun kürzlich der Rückzug vom Rückzug. Auf Wunsch der Mannschaft und des Trainerstabs schnürt Rhein nochmals bis Ende des Jahres die Handballschuhe und hat beim deutlichen Auswärtssieg in Korschenbroich (25:36) bei einem Siebenmeter in der 39. Minute und in den letzten fünf Spielminuten sein Comeback gefeiert.

„Ich sehe meine Rolle in erster Linie als Motivator und Tippgeber. Ich will die junge Mannschaft, aber auch unsere Torhüter unterstützen. Das kann man mittendrin natürlich besser machen als von der Tribüne aus“, so der 37-jährige. Dies gelang beim Erfolg in Korschenbroich bereits bestens und führte unter anderem zu einer starken Torhüter-Leistung von Philipp Hoepffner hinter einer kompakten 6:0-Abwehr. Die Saison der Baggerseepiraten gleicht bisher einer Fahrt bei starkem Wellengang mit Höhen und Tiefen. Einem Start mit 2:2 Punkten folgte nach einer erwartbaren Niederlage bei Spitzenreiter Krefeld (34:26) der überraschende doppelte Punktverlust zu Hause gegen die Bären der TSG Haßloch. Mit zwei Heimsiegen konnte man sich dann zunächst im Mittelfeld festsetzen, ehe vier sieglose Spiele (unter anderem 33:33 zu Hause gegen VTV Mundenheim) zur erfolgreichen Rhein-Rückkehr am letzten Spieltag führten. Mit 10:12 Punkten und 334:335 Toren belegt das Team von Trainer Peter Dávid bei einem ausstehenden Spiel (in Gelnhausen am 20.12.) aktuell den 11. Tabellenplatz, so dass es am Wochenende im Aufeinandertreffen mit unserem HLZ (Platz 12) zu einem Nachbarschaftsduell kommt. Es steht zu befürchten, dass der Mannschaft um Kapitän Florian Stenger verstärkt daran gelegen sein wird, zum einen die Distanz zu den unteren Tabellenrängen zu vergrößern und die eigene Bilanz gegen Pfälzer Mannschaften aufzubessern. In der Offensive ist dabei US-Nationalspieler Samuel Hoddersen das schärfste Piratenschwert. Mit 48 Toren aus dem Feld und 14 verwandelten Siebenmetern belegt der Linksaußen, der sich auch auf Rückraum Mitte einsetzen lässt, den 14. Platz in der Torjägerliste der Staffel Süd-West. Mit 53 Treffern folgt Rückraum-Juwel Ben Seidel, der nach schwerer Verletzung und komplett verpasster Vorsaison endlich sein Talent unter Beweis stellen kann. Spielmacher Simon Brandt (37 Tore), der Halbrechte Henning Schopper (34) und Johannes von der Au (33, ebenfalls Rückraum) sind weitere Stützen des Offensivspiels, die sich im Übrigen alle über die Saison hinaus bereits an die HSG Rodgau Nieder-Roden gebunden haben.

Für das HLZ wird es darum gehen, den Schwung aus dem wichtigen Heimsieg gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen mitzunehmen, um eventuell Bonus-Punkte im Kampf um den Klassenerhalt beim Favoriten einzusammeln. Dass dies nicht unmöglich ist, hat die Mannschaft von Coach Gabriel Schmiedt im Vorjahr gezeigt, als man über weite Strecken der Partie in Führung lag und sich letztlich mit einem Auswärtspunkt (31:31) begnügen musste. Im Rückspiel kaperten die Baggerseepiraten dann aber das TVH-Sportzentrum und siegten mit 27:33. „Aus meiner Sicht muss alles zusammenpassen, damit wir in Rodgau bestehen können. Die Mannschaft ist deutlich stärker, als es der momentane Tabellenplatz ausdrückt. Sie haben eine sehr gute erste Sechs und viele junge Talente. Aber wir werden uns wie immer einen Plan zurechtlegen und fahren optimistisch nach Hessen“, hofft unser Chef-Trainer auf eine Überraschung.

Spielbeginn ist am Samstag um 19:30 Uhr in Rodgau Nieder-Roden, Sportdeutschland.TV überträgt wie immer live. Unser Team freut sich natürlich über reichlich Unterstützung vor Ort.

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