Der dritte Spieltag der B-Jugendbundesliga führt die U17 des HLZ Friesenheim-Hochdorf am vergangenen Samstag ins Saarland zur HG Saarlouis. Die Saarländer gingen mit einer ausgeglichenen Statistik von einem Sieg und einer Niederlage in die Partie, während die Mannschaft vom HLZ nach den beiden Niederlagen gegen die SF Budenheim und die Bonner JSG noch ohne Punkt die Reise ins Saarland antreten musste.
Um es vorwegzunehmen, auch in diesem Spiel reichte es für die Pfälzer nicht für die ersten Punkte. Dieses Mal allerdings denkbar unglücklich, da die Mannschaft eine sehr gute Einstellung zeigte, phasenweise sehr guten Handball spielte und über das gesamte Spiel auf Augenhöhe mit dem Gegner war.
Nach einer emotionalen Kabinenansprache durch Trainer Jozef Bokol betraten die Spieler des HLZ hochmotiviert das Spielfeld in der gut besuchten und gewohnt lauten Stadtgartenhalle. Die Verunsicherung der letzten beiden Wochen war den Jungs allerdings nach dem Anpfiff anzumerken und so lag man in der 4.Spielminute bereits mit 4:0 zurück. Früh, aber rechtzeitig nutze Bokol das erste Teamtimeout, um die Mannschaft aufzurütteln. In der Folge agierte die Mannschaft deutlich konzentrierter und konnte in der 16. Spielminute erstmals zum 11:11 ausgleichen, in der 21. Minute erstmals in Führung gehen und diese auch bis zur Halbzeit beim Stand von 18:19 manifestieren. Die Zuschauer sahen bis dahin hervorragenden Jugendhandball zweier starker Mannschaften, die sich einen offenen Schlagabtausch lieferten.
Nachdem das HLZ unmittelbar nach Wiederanpfiff auf eine 3 Tore Führung (18:21) stellen konnte, erlebten die mitgereisten Eltern und Fans daraufhin eine Schwächeperiode Ihres Teams, welches geschwächt durch zwei Hinausstellungen nicht in der Lage war dem Gegner Paroli zu bieten. So blieb die Mannschaft 5 Minuten ohne eigenen Torerfolg und lag in der 36. Minute mit 25:21 und einem 7:0 Lauf des Gegners plötzlich mit 4 Toren zurück. Bis zur Crunchtime verteidigten die Saarländer Ihr Führung recht stabil und erst ab der 52. Minute schafft das HLZ wieder den Anschluss (35:34), ohne jedoch bis zum Ende der Partie noch einmal ausgleichen oder gar in Führung gehen zu können. Mehrere Fehlwürfe und technische Fehler in den letzten 5 Minuten gaben den Ausschlag dafür, dass man den zu diesem Zeitpunkt angeschlagenen Gegner nicht bezwingen konnte.
Symptomatisch war auch die letzte Aktion des Spiels. Der von Finn Felix beherzt geworfene Ball aus ca. 12 Metern schlug leider Bruchteile von Sekunden nach der Schlusssirene im Tor des Gegners ein, so dass am Ende eine unglückliche 37:36 Niederlage an der Anzeigetafel stand.
In seinem Statement lobte HLZ-Trainer Jozef Bokol zunächst die Leistung beider Teams. „Das war ein sehr gutes Spiel und mit 73 Toren der Ausdruck modernen und attraktiven Tempohandballs auf beiden Seiten.“ Weiterhin lobt Bokol die Einstellung und Leistung seines Teams vor, während und nach dem Spiel. „Wir haben als Mannschaft agiert und eine gegenüber den ersten beiden Spielen deutliche Leistungssteigerung auf quasi alle Positionen gesehen.“ Aber auch einiges an Verbesserungspotential vor allem im Rückzugsverhalten und im Umgang mit Tempogegenstößen des Gegners, war für ihn unmittelbar ersichtlich. „Wir müssen jetzt konzertiert weiterarbeiten und uns von Woche zu Woche und Spiel zu Spiel weiter verbessern“, so Bokol.
Vielleicht kommt die jetzige Spielpause am nächsten Wochenende gerade recht, um die Mannschaft zu beruhigen, weiter voranzubringen, um dann beim nächsten Auswärtsspiel am 5. Oktober beim HC Koblenz endlich die ersehnten ersten Punkte einzufahren. Zu wünschen wäre es der Mannschaft nach diesem beherzten Auftritt in Saarlouis, bei dem ein Unentschieden gegen einen sehr starken Gegner mindestens verdient gewesen wäre.
Text: Marco Lanfrit