In der Welt des Films lernt man den Panther mit sehr unterschiedlichen Charakterzügen kennen. Während Bagheera aus dem Dschungelbuch ein treuer und gutmütiger Begleiter seines Freundes Mowgli mit großem Hang zur Vernunft und Ruhe ist, handelt es sich bei dem Black Panther aus dem Marvel-Universum um einen starken, fast unbezwingbaren Helden, der mit aller Macht sein Königreich Wakanda verteidigt und über seine Gegner triumphiert. Mit welchen Attributen sich die Bergischen Panther aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis im TVH-Sportzentrum vorstellen werden, kann am Samstag um 19 Uhr verfolgt werden.
Die Handballspielgemeinschaft aus den Trägervereinen Burscheider TG, TG Hilgen und TuS Wermelskirchen hat in der vergangenen Saison einen sehr beachtlichen vierten Platz in der Staffel West belegt und konnte sich so für den Ligapokal qualifizieren. Dort setzte man sich gegen die HSG Rodgau Niederroden und den Stralsunder HV durch und belohnte sich mit der Teilnahme am DHB-Pokal für die herausragende Saison. Trotz der 22:31-Niederlage gegen den Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau kann dieses Ereignis sicherlich als bisheriger sportlicher Höhepunkt seit dem Aufstieg in die 3. Liga, der die Bergischen Panther seit 2017 ununterbrochen angehören, erachtet werden. Aktuell belegt das Team von Trainer Marcel Mutz mit 11:13 Punkten den 10. Tabellenplatz, blickt aber auf schwere Wochen zurück. Seit dem ersten und bisher einzigen Auswärtssieg bei der TSG Haßloch (16:29) am 21.10.2023 holten die Panther lediglich einen Punkt aus den letzten vier Spielen. Das Unentschieden zu Hause gegen Aufstiegsaspirant HSG Krefeld-Niederrhein lässt dabei allerdings aufhorchen. Blickt man auf die Kadergröße der letzten beiden Spiele, kann man vor allem personelle Probleme für die Niederlagen verantwortlich machen. So fehlten beim Gastspiel bei interaktiv.Handball Düsseldorf Ratingen, das mit 31:29 knapp verloren ging, vier Spieler. Bei der Heimniederlage (30:37) in der Vorwoche gegen die HG Saarlouis mussten die Gastgeber sogar auf fünf Akteure verzichten. Die Panther machen ihrem Wappentier vor allem in der Defensive alle Ehre
, zeigen sich bissig und kratzbürstig. Mit 342 Gegentoren stellen sie nach Ferndorf und Opladen den drittstärksten Defensivverbund der Staffel Süd-West. In der Offensive ist Jonas Kämper der erfolgreichste Torschütze. Der 20-jährige belegt mit insgesamt 84 Toren den siebten Platz der Torschützenliste, 74 Treffer aus dem Feld bedeuten sogar Platz 3 in dieser Kategorie. Erst seit dem Spiel in Haßloch tritt der Halblinke auch als Siebenmeterschütze auf und verwandelte bisher 10 von 13 Strafwürfen. Einen Sahnetag erwischte er bei der Punkteteilung gegen Krefeld, als er insgesamt 15-mal traf und bei fünf Versuchen vom Strich fehlerfrei blieb.
Auf eine noch längere Durststrecke als die Gäste muss unser HLZ blicken. Sechs Niederlagen in Folge spülten das Team von Gabriel Schmiedt auf den 12. Tabellenplatz bei nur noch drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Im Kampf um den Klassenerhalt soll nun endlich der Turnaround geschafft werden. Mit einem Sieg will das HLZ nach Punkten auf die Bergischen Panther aufschließen. „Wir haben jetzt zwei Heimspiele am Stück und wollen unbedingt punkten, um uns vom Tabellenende fernzuhalten. Die Trainingswoche war bisher sehr gut und wir haben uns nochmals bewusst gemacht, dass wir noch intensiver zusammenrücken müssen und jeder für jeden auf der Platte alles geben muss, damit wir erfolgreich sein können“, appelliert der Chefcoach an den Teamspirit. Dabei muss er nach wie vor auf Spielmacher Jan-Philipp Winkler verzichten. Aufgrund seiner Langzeitverletzung steht auch Niklas Schwenzer nicht zur Verfügung. Hinter dem Einsatz von Mihailo Ilic stehen ebenfalls Fragezeichen, da die Eulen Ludwigshafen bereits am Samstag zum Auswärtsspiel am darauffolgenden Tag nach Minden fahren.
Es wartet also eine schwere Aufgabe auf Kapitän Nikola Sorda & Co, will man die Raubkatzen aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis zähmen und die Punkte in der Vorderpfalz behalten. Es wird Standhaftigkeit und lautstarke Unterstützung von den Rängen erfordern, um die Platte siegreich verlassen zu können. Denn liest man in der Fachliteratur nach, findet man folgende Handlungsempfehlung, wenn man auf einen Panther trifft: „Auf keinen Fall weglaufen, sondern dem Tier die Stirn bieten. Und wenn der Panther bei Sichtkontakt nicht verschwindet, gilt es möglichst viel Lärm zu machen.“