In einer insgesamt ausgeglichenen Partie, bei der in den letzten 20 Minuten kein Team mehr als mit einem Tor in Führung lag, rettete in den Schlusssekunden der Pfosten den knappen 28:27-Sieg des Tabellenzweiten.
Mit Niederlagen kann man grundsätzlich schlecht leben, allerdings war dies eine Niederlagen, aus der man auch sehr viel Positives ziehen kann. Was war passiert?
Für das anstehende Spiel stellte Trainer Martin Röhrig seinen körperlich starken und wurfgewaltigen Halbrechten Bennet Löhmar für das Herrenteam seines Heimatvereins frei, da dort ein wichtiges Oberligaspiel anstand. Ein Beweis dafür, dass die Kooperationen zwischen dem HLZ und dem Heimatverein gut funktioniert.
Das Spiel begann nicht gut für das HLZ, denn schnell lag man 1:4 zurück. Unsere Jungs kämpften sich jedoch zurück und glichen in der 15. Spielminute erstmals zum 6:6 aus. Röhrig setzte von Beginn an auf eine offensiv ausgerichtete 5:1-Deckung, die über die vollen 60 Minuten das Angriffsspiel von Balingen-Weilstetten erheblich störte. Die sich dadurch bietenden Räume konnten die Gäste nur ab und zu nutzen. Die JSG legte allerdings weiterhin vor, aber unsere U19 ließ sich nicht abschütteln. Zwei Minuten vor Halbzeit feuerte Jakob Chrust einen seiner 11 Treffer zum 13:13 Ausgleich in die Maschen, trotzdem musste das HLZ einen 14:16-Halbzeitrückstand hinnehmen.
Kurios: Ein glasklarer Treffer von Jakob Chrust in der ersten Halbzeit wurde nicht gewertet, da der Torschiedsrichter offensichtlich den Ball am Außennetz wähnte. Da das Spiel weiterlief und unklar war, weshalb die Schiedsrichter das Tor nicht anerkannten, konnte die Situation nicht geklärt werden.
Nach der Halbzeit verstärkte Jan Schmidt das Deckungszentrum und zeigte insbesondere in 1:1-Situationen seine Qualitäten. Das HLZ kämpfte sich bis zur 40. Spielminute heran (20:20) und drehte in der Folge das Spiel. Jetzt legten unsere HLZ-Jungs vor und Collin Eden traf in der 53. Spielminute zur 25:24-Führung. Das Team hatte jetzt sogar die Chance mit zwei Toren in Führung zu gehen. Proteste gegen einen Pfiff der Unparteiischen endeten dann allerdings mit einer Zeitstrafe gegen die Bank, was Balingen zum Führungswechsel nutzte. Diese konnte durch Jakob Chrust zunächst ausgeglichen werden und die erneute Führung der Gäste wurde trotz erneuter fragwürdigen Unterzahl von Levin Bohn zum 27:27 ausgeglichen.
Die Überzahl nutzte Balingen in der letzten Spielminute zur erneuten 28:27-Führung und Röhrig nahm 20 Sekunden vor Schluss die Auszeit. Ein Spielzug wurde angesagt, der perfekt zu Ende gespielt wurde, aber leider landete der Kempaabschluß am langen Pfosten und die 28:27-Niederlage war perfekt.
Sicher gibt es den ein oder anderen technischen Fehler oder die ein oder andere falsche Entscheidung zu bemängeln, aber das Team hat erstmals bewiesen, dass es konstant über 60 Minuten abliefern kann. Bereits in den letzten Spielen konnte sich das Team auf steigende Torhüterleistungen stützen. Nicolai Winheim hat in diesem Spiel noch einen draufgesetzt und mit einer bärenstarken Leistung dem Team den Rücken gestärkt. Ben Stolle, der nach monatelanger Zwangspause erstmals wieder auf der Platte stand, konnte in der ersten Halbzeit andeuten, dass er dem Team weiterhelfen kann. Insgesamt wirkt das Team immer gefestigter und kann sich kommende Woche beim ungeschlagenen Tabellenführer Rhein-Neckar-Löwen nochmals beweisen, ehe der Tabellenletzte Bittenfeld zum letzten Vorrundenspiel beim HLZ antritt.
Danach geht es gegen die Mannschaften von Platz 5-10 der Schlusstabelle mit Hin- und Rückspiel in die Pokalrunde.
Für das HLZ spielten: Nils Meiser, Nicolai Winheim, (beide Tor), Dominik Hiel (1), David Wolsiffer (1), Joschua Kontschak (2), Lars Friedmann, Lukas Gerstner (3), Levin Bohn (4), Collin Eden (2), Elias Rommel, Jakob Chrust (11/1), Jan Schmidt (1), Lennard Fink (2), Ben Stolle