Die Favoritenrolle war vor dem Spiel klar verteilt. Während das HLZ bisher in allen drei Saisonspielen siegreich war, wurden die Gäste der JSG Hunsrück mit 2:6 Punkten im Gepäck im TVH-Sportzentrum vorstellig. Doch wer einen ruhigen Handball-Nachmittag mit einem klaren Heimsieg erwartet hatte, sah sich bereits nach wenigen Minuten getäuscht.
„Ich erwarte von euch eine ebenso konzentrierte Leistung wie im letzten Spiel bei Mainz-Bretzenheim“, gab Coach Nik Dreyer die Richtung für sein Team vor. Die mahnenden Worte gingen aber wohl irgendwo auf dem Weg von der Kabine auf die Platte verloren. Kein Zugriff in der Abwehr sowie eine miserable Wurfauswahl und daraus resultierende schlechte Trefferquote sorgten bereits nach sechs Minuten beim Stand von 1:4 für eine erste frühe Auszeit der Gastgeber. Zunächst schien es, als würde die lautstarke Ansage von Trainer Dreyer Früchte tragen, doch die Anschlusstreffer von Malte Dorra und Lars Friedmann konterten die Gäste mit einem 6:1-Lauf und zogen auf 4:10 davon (14. Minute). Die Tore von Janne Hartmann, Malte Dorra und Levin Bohn ließen die Anhänger hoffen, dass nun endlich der Knoten geplatzt sei, doch erneut schlug die JSG zurück und stellte den alten Abstand wieder her (7:13 in der 20. Minute). Hunsrück agierte dabei immer wieder klug über den Kreis und hatte mit Torwart Mauro Neu einen starken Rückhalt. Unser Team zeigte dagegen zu wenig Einsatzbereitschaft in der Abwehr und scheiterte in der Offensive am eigenen Unvermögen und musste zahlreiche Pfostentreffer hinnehmen. Mit 12:17 ging es in die dringend benötigte Pause.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb zunächst die erwartete Aufholjagd aus. Die Abwehr stand jetzt besser, doch in der Offensive wurden weiterhin die Chancen nicht genutzt. Patrick Ahollinger erzielte von Linksaußen den ersten Treffer im zweiten Spielabschnitt, der 5-Tore-Rückstand wollte aber nicht schrumpfen. Beim Stand von 15:20 in der 38. Minute wurde Jan Schmidt des Feldes verwiesen – eine durchaus umstrittene Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns Aaron Pfautsch und Philipp Pfirrmann vom TV 03 Wörth. Das Spiel war nun sehr zerfahren und von einigen Zweiminuten-Strafen für die HLZ-Jungs geprägt. Beim Stand von 17:23 in der 44. Minute setzte nun endlich die lang ersehnte Aufholjagd ein. Drei Tore von Malte Dorra (mit 9 Toren Topscorer), sowie je ein Tor von Levin Bohn und Lars Friedmann brachten unsere Jungs mit einem 5:0-Lauf zurück ins Spiel (22:23, 48. Minute). Der Widerstand der Gäste, die mit lediglich 8 Feldspielern aufopferungsvoll kämpften, wurde aber nicht gebrochen. In der 52. Minute wurde Kapitän Janne Hartmann nach seiner dritten Zweiminuten-Strafe disqualifiziert und konnte seinem Team in der Abwehr nicht mehr helfen. Hunsrück nutzte die Überzahl und setzte sich wieder auf drei Tore ab (25:28 in der 55. Minute). Doch unser Team wollte die drohende Niederlage nicht hinnehmen und kämpfte weiter. Lohn des Kampfgeistes war der erstmalige Ausgleich in der 58.Minute durch Lars Friedmann, der kurz darauf auch noch den Siegtreffer in der Hand hatte, aber an Matchwinner Mauro Neu scheiterte. Im Gegenzug erzielte Marcus Döpp den viel umjubelten Siegtreffer seiner JSG Hunsrück.
Team-Manager Holger Friedmann: „Wenn man im gesamten Spiel nicht einmal führt, muss man von einer verdienten Niederlage sprechen. Es war ein enttäuschender Auftritt unseres Teams und es muss sich jeder hinterfragen, ob er sich optimal auf das Spiel vorbereitet hat und alles investiert hat. Nächste Woche beim Gastspiel in Zweibrücken braucht es eine deutliche Leistungssteigerung, wenn wir da etwas Zählbares mitnehmen wollen. Vielleicht war es eine Niederlage zur richtigen Zeit, die aufzeigt, dass es mit 50% Leistung nicht geht!“
Es spielten:
Jan Fabian (Tor), Daniel Liese (Tor), Elias Fiechtner, Max Hofferberg (1), Joshua Kontschak (3), Lars Friedmann (6), Janik Huthmann, Patrick Ahollinger (1), Levin Bohn (5), David Fokken (2), Janne Hartmann (1), Jan Schmidt, Yanik Knobel (1), Malte Dorra (9)
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