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Sieg in Speyer – HLZ-Trainer trotzdem sauer

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Speyer, 7.12.2025 – HLZ 3 gewinnt 28:23 (HZ 9:14) in der Domstadt

Die Cobras aus Speyer hatten vor Spielbeginn betont, dass ein Sieg gegen HLZ Friesenheim/Hochdorf 3 kein Muss sei. Dennoch entwickelte sich ein Duell, das beiden Mannschaften alles abverlangte. Am Ende stand ein 28:23-Auswärtserfolg für das HLZ 3 – doch Trainer Benjamin Wingerter verließ die Halle sichtlich unzufrieden. Vor dem Spiel zeigte sich Speyers Trainer Sören Pohlmann nüchtern. Er sagte: „Wir müssen heute nicht unbedingt gewinnen, aber wir wollen unsere technischen Fehler minimieren. Uns fehlen zwei Stammspieler, und die Tabellensituation entspricht nicht unseren Ansprüchen. Entscheidend wird sein, dass wir nicht wieder zehn Minuten Tiefschlaf einbauen, wie in den letzten Spielen.“

HLZ-Co-Trainer David Müller-Schliecker erinnerte an die engen Ergebnisse der Vergangenheit und meinte: „Speyer hatte zuletzt viele knappe Spiele. Und wir wissen noch gut, wie bitter die Niederlage im Vorjahr war. Wir haben diese Woche ohne Harz trainiert und sind diesmal mit einem starken Kader angereist.“

Das Spiel begann furios. HLZ 3 spielte in den ersten 15 Minuten nahezu perfekten Handball – schnell, schnörkellos, zielstrebig. Malte Dorra traf mehrfach, Ben Stolle erhöhte sicher, und Speyer fand gegen die kompakte 6:0-Abwehr kaum Lösungen. Jonas Hoffmann verwandelte souverän vom Siebenmeterpunkt. Nach einer Viertelstunde führte das HLZ bereits 9:3. Die Gäste vom HLZ traten von Beginn an dominant auf. Je länger die erste Halbzeit dauerte, desto besser kamen die Cobras ins Spiel. Mit langen Angriffen, Druck aus der Mitte und guten Anspielen an den Kreis stellten sie die Gästeabwehr zunehmend vor Probleme. Zur Pause lag das HLZ dennoch scheinbar komfortabel mit 14:9 in Führung. Aus dem HLZ-Fanblock war zu hören: „Wir haben zu viele Chancen liegen lassen. Torhüter Tobias Repp hält uns im Spiel – er hat Speyer mit mehreren Paraden auf Distanz gehalten.“

Nach Wiederanpfiff verlor das HLZ 3 deutlich an Kontrolle. Die Cobras spielten noch körperlicher, nutzten Fehler der Gäste und verkürzten Tor um Tor. Rot-weiß grün produzierte technische Fehler, die Abwehr stand nicht mehr so kompakt, und im Angriff fehlte die Entschlossenheit. In der 51. Minute stand es plötzlich nur noch 22:20, die Halle tobte, und Speyer war wieder voll im Spiel. In dieser kritischen Phase zeigten die HLZ-Akteure Nervenstärke. Nils Mader traf zweimal aus dem Rückraum, Malte Dorra legte einen Dreierpack nach, und Jonas Hoffmann verwandelte einen weiteren Siebenmeter mit großer Ruhe. Torhüter Moritz Wolfram parierte in dieser Phase mit großer Klasse zwei wichtige Bälle. Diese Serie brachte das HLZ wieder auf Kurs. Die Schlussphase verlief souverän – am Ende stand ein wertvoller 28:23-Auswärtssieg.

Nach dem Spiel äußerten sich die Spieler selbstkritisch. Moritz Wolfram sagte: „Wir haben extrem konzentriert begonnen, aber in der zweiten Halbzeit haben wir uns zu sehr hängen lassen.“ Malte Dorra: „Die ersten 15 Minuten haben wir klar dominiert. Danach haben wir nur noch verwaltet – und das hätte fast ins Auge gehen können.“ Nils Mader kommentierte: „Unser Anfangstempo war sehr gut, aber direkt nach der Pause kassieren wir zu viele schnelle Gegentreffer.“ Jonas Hoffmann analysierte: „Wir haben am Ende die nötige Geduld und Coolness gezeigt. Trotzdem hatten wir viel zu viele technische Fehler.“ Trainer Benjamin Wingerter fand klare Worte: „Mit der zweiten Halbzeit bin ich extrem unzufrieden. Wir haben komplett den Fokus verloren. Daran müssen wir dringend arbeiten.“

Der Sieg in der Domstadt bringt dem HLZ 3 zwei wichtige Punkte und festigt den Tabellenplatz im Spitzentrio. Doch das Team weiß: Solche Spiele müssen früher und konsequenter entschieden werden, damit man am Ende nicht unnötig zittern muss. Trotz des Erfolgs bleibt also noch viel Arbeit.

Es spielten für HLZ Friesenheim/Hochdorf 3: Malte Dorra (6), Jonas Hoffmann (5/6-5), Nils Mader (3), Ben Stolle (3), Levin Bohn (2), Felix Köser (2), Lennard Fink (2), Dominik Hiel (2), Vincent Hörner (1), Lasse Felix (1), Simon Wacker (1), Janne-Matti Hartmann (0). Im Tor: Tobias Repp und Moritz Wolfram. Offizielle: Benjamin Wingerter, David Müller-Schliecker.

Text: Stefan Hoffmann

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