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Spannendes Derby gegen VTV Mundenheim endet mit Punkteteilung (29:29)

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„Ich kann mit dem Unentschieden sehr gut leben. Nach dem letzten Auftritt zu Hause gegen Korschenbroich war ich sehr unzufrieden mit meiner Mannschaft und es gab eine Menge Kritik unter der Woche. Heute haben mir die Jungs alles gezeigt, was ich von ihnen sehen will. Jeder hat für jeden gekämpft, alle sind nach dem Spiel KO. Was für eine Energieleistung, dass wir zwei Tore Rückstand kurz vor Schluss noch ausgleichen konnten.“ Nach 60 intensiven Minuten im Derby gegen die VTV Mundenheim war es Gäste-Trainer Steffen Schneider, der voll des Lobes für seine Mannschaft war. Auf der Gegenseite war die Stimmungslage nach dem zweiten sieglosen Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt deutlich gedämpfter.

In einem sehr gut besuchten TVH-Sportzentrum sahen die 450 Zuschauer alles, was man von einem Derby im Abstiegskampf erwarten kann. Die VTV Mundenheim musste neben einigen weiteren Ausfällen auch auf Kapitän Aaron Schleidweiler verzichten und machte aus der Not eine Tugend. Die Hornissen zogen ihre Angriffe ohne Kreisläufer auf und ließen den Ball schnell durch den mit vier Spielern besetzten Rückraum laufen. In der Defensive kompensierte allen voran Bastian Schleidweiler das Fehlen seines Bruders und war der Fels in der Brandung bei leidenschaftlich kämpfenden Gästen. Unserem Team fehlten zunächst Zugriff in der Defensive und die Spielidee bei eigenem Ballbesitz, so dass die Gäste folgerichtig nach fünf Minuten mit 1:5 in Führung lagen. In Überzahl konnten Tilo Müller und Theo Straub auf 5:7 verkürzen, doch Mundenheim ließ einen 4:0-Lauf folgen und führte nach 16 Minuten auch in der Höhe verdient. Das 5:11 durch Elias Horn in der ersten Welle war dabei symptomatisch und resultierte aus dem fünften Ballverlust des HLZ. Vier Fehlwürfe ergänzten die bescheidene Offensiv-Bilanz unserer Jungs, die in der Folge aber besser ins Spiel kamen. Angeführt von Rechtsaußen Theo Straub, der mit 14 Toren und 100%-Quote bei sechs Versuchen vom Siebenmeterstrich maßgeblichen Anteil am Punktgewinn unserer Jungs hatte, verkürzte die Schmiedt-Sieben bis zur 19. Minute auf 8:11 (zweimal Straub und einmal Roy James waren die Torschützen). Ursächlich waren zwei Ballgewinne in der Abwehr, die in dieser Phase besseren Zugriff auf die Hornissen hatte. Nach dem 8:12 durch den sehr agilen Collin Eden löste Moritz Wolfram den glücklosen Roko Peribonio im Tor ab, konnte dem Match aber zunächst keine entscheidende Wendung geben. Ähnlich wie zuvor Roko war er an einigen Bällen dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte ließ er dann aber noch drei Paraden folgen. Niklas Klein erzielte die nächsten drei Treffer für die Gäste zum 11:15. Mit der Halbzeit-Sirene verkürzte Theo Straub per Siebenmeter mit einem schönen Leger gegen Nico Klein noch auf 12:15. Ein Zwischenstand, der die HLZ-Anhänger auf eine Aufholjagd im zweiten Spielabschnitt hoffen ließ, zumal die Defensive in den letzten 10 Minuten deutlich mehr Zugriff hatte.

Zur zweiten Halbzeit kehrte Routinier Roko Peribonio zwischen die Pfosten zurück. Seine Parade in der 34. Minute ermöglichte das 14:16 durch Theo Straub im Tempo-Gegenstoß. Lukas Klein und Collin Eden nach einem technischen Fehler von Lennart Cotic, der über die komplette Spielzeit nicht zu seinem Spiel fand und ohne Torerfolg blieb, sorgten innerhalb von 46 Sekunden für eine erneute 4-Tore-Führung für die VTV (14:18, 36. Minute). Unsere Jungs gaben alles und mussten viel investieren, um zum Torerfolg zu kommen. Niclas Josten ging mutig in die wenigen Lücken und zog zwei Siebenmeter, die Theo Straub zu verwandeln wusste. Beim 16:19 (39.) versuchte es VTV-Keeper Nico Klein mit einer neuen Taktik und verharrte auf der Torlinie, blieb aber dennoch chancenlos. Kurz darauf dann eine bis zu diesem Zeitpunkt symptomatische Situation: Roko Peribonio parierte einen Abschluss der Gäste, der Abpraller landete aber einmal mehr bei Mundenheim und Luca Seitz wusste dies zum 16:20 zu nutzen. Auch das 19:22 ging in ähnlicher Manier auf das Konto des Linksaußen – dieses Mal landete der Ball nach einem Block von Loris Piccoli in seinen Händen. Niclas Josten und einmal mehr Theo Straub brachten in der 47. Minute ihr Team erstmals auf ein Tor heran (22:23), der Ausgleich wollte aber zunächst nicht gelingen. Vielmehr stachen die Hornissen zweimal zu und erhöhten auf 22:25, verpassten dann aber in Überzahl die mögliche Vorentscheidung und blieben ohne Torerfolg. Die letzten zehn Minuten brachen an und endlich gelang der viel umjubelte Ausgleich. Moritz Schulz vollendete per Konter einen 3:0-Lauf, Theo Straub und Marcel Reis waren zuvor die weiteren Torschützen. Die erneute Führung der Gäste durch Bastian Schleidweiler drehten Loris Piccoli, Marcel Reis und Moritz Schulz (erneut über die erste Welle nach Ballgewinn) zum 28:26 aus Sicht der Hausherren drei Minuten vor Ende. Auszeit Mundenheim, aus der die Gäste mit Adrian Cule im Tor zurückkehrten, der sich zuvor lediglich vergeblich bei zwei Siebenmetern versucht hatte. Jetzt aber beeinflusste der 24-Jährige das Spiel maßgeblich, als er einen freien Konter wegnahm und so die Vorentscheidung verhinderte. Stattdessen verkürzte Luka Wilbrandt im Gegenzug auf 28:27 und Collin Eden nutzte den Ballverlust von Jan-Philipp Winkler zum Ausgleich 117 Sekunden vor der Schluss-Sirene. Das HLZ hatte den möglichen Sieg leichtfertig aus der Hand gegeben. Die erneute Führung durch Tilo Müller glich Bastian Schleidweiler zum 29:29-Endstand aus, der letzte Angriff unserer Jungs nach einer Auszeit bei 11 verbleibenden Sekunden verpuffte.

Trotz des letztlich gerechten Endergebnisses zeigte sich unser Coach Gabriel Schmiedt nach dem Spiel enttäuscht: „Positiv ist die großartige Kulisse und dass sich meine Mannschaft in das Spiel zurück gekämpft hat. Aber ich bin sehr unzufrieden mit unserer Performance. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht und überhaupt nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Und wenn man kurz vor Schluss mit zwei Toren führt, muss man den Sieg nach Hause bringen. Da haben wir uns nicht klug angestellt und waren nicht abgeklärt genug!“

Unter dem Strich wurde eine weitere Chance vergeben, sich vom Tabellenkeller abzusetzen. Es bleibt zu hoffen, dass man den vergebenen Möglichkeiten am Ende der Saison nicht hinterhertrauern muss, zumal jetzt zwei schwere Auswärtsspiele beim Longericher SC Köln und TV Korschenbroich anstehen. Während man in der Domstadt beim Tabellendritten wenig zu verlieren hat, wird das Spiel beim derzeitigen Schlusslicht ein weiterer Meilenstein im Kampf um den Klassenerhalt. Wichtige Wochen stehen an!!!

HLZ Friesenheim-Hochdorf

Moritz Wolfram (Tor), Roko Peribonio (Tor), Tilo Müller (3), Moritz Schulz (4), Theo Straub (14/6), Roy James (2) , Frederik Zepp (1), Jan-Philipp Winkler, Alexander Bender, Loris Piccoli (1), Marcel Reis (3), Gianluca Herbel, Niclas Josten (1), Lennart Cotic

VTV Mundenheim

Nico Klein (Tor), Janik Kunz (Tor), Adrian Cule (Tor), Elias Horn (3), David Wolsiffer, Collin Eden (9), Luka Wilbrandt (1), Emanuel Novo, Tom Schneider, Luca Seitz (3), Lukas Klein (2), Niklas Klein (4), Bastian Schleidweiler (7), Moritz Brestrich

Schiedsrichter: Luca Michels, Florian Baltz

Zuschauer: 450

Siebenmeter: 6/6 zu 0/0

Zeitstrafen: 2 zu 5

Spielfilm: 1:5, 3:6, 5:11, 9:13, 12:15 (HZ), 14:16, 16:20, 19:21, 22:23, 25:25, 28:26, 29:29 (Ende)

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