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HLZ verteidigt Weltmeistertitel

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Ein aufregendes Wochenende liegt hinter dem HLZ-Nachwuchs, denn traditionell wurde das erste Januarwochenende in Hannover beim TSV Anderten verbracht. Deutschlandweit im männlichen Bereich bekannt und genauso beliebt, ist das Turnier zum Jahresanfang, bei welchem parallel zur Männer-WM der Mini-Weltmeistertitel ausgespielt wird. Zuletzt konnte das HLZ 2023 den Weltmeistertitel unter der niederländischen Flagge mit den Jahrgängen 2010/11 erspielen, während man bei der EM im Jahr 2024 nur eine untergeordnete Rolle spielte und den President’s Cup nach Hause holte. Das Ziel für 2025 war also klar: Mission Titelverteidigung!

Doch auch das Team Polen, welches durch die D-Jugend vertreten wurde, startete die Vorbereitung erstmal mit einer ausgiebigen Erholungspause über die Feiertage und den Jahreswechsel. Zeit, um Kraft zu tanken, neue Energie zu schöpfen und sich anderen Dingen als dem Handball zu widmen. Am Freitagmorgen traf man sich daher bereits um 9 Uhr in der heimischen Halle, um sich bei einem lockeren Training auf das anstehende Wochenende vorzubereiten. Eine schnelle Dusche später, war das 14-köpfige Team, welches durch Fabian Manger, Anna Isselhard, Maurice Mohr und Tim Jakob betreut wurde, mit dem ICE auf dem Weg nach Hannover. Erfreulicherweise begleitete auch Trainer Youness Boujaydad die Reise, welcher bereits mehrmals Maßnahmen im Rahmen einer Hospitation besuchte und in Camps unterstützte.

Mit der üblichen Verspätung kam das Team in der Unterkunft an. Zimmer beziehen, Trikots verteilen und ab auf das große Opening im Eisteichweg! Standesgemäß eröffnete der TSV Anderten das Turnier mit einer großen Pool- und Spielparty. Gestärkt mit Döner und Eis fand man das HLZ dann schnell im Wasser wieder, denn die Jungs fanden Gefallen daran, die vorhandenen Bälle mit Karacho auf ihre Trainer zu feuern. In müde Gesichter blickten die Trainer dann bei der Abschlussbesprechung im Hotel und so fanden alle Spieler um 23 Uhr den Weg ins Bett, natürlich im einheitlichen Team-Schlafanzug!

Von Nervosität keine Spur, weckte das Trainerteam alle Spieler um 7.30 Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Doch bevor man sich auf das Buffet stürzte, überraschte man Trainer Fabian mit einem Geburtstagsständchen. Gestärkt und ausgeschlafen begab sich das Team in die Halle.

Nach dem Spielplan der Handball-WM 2025 wartete auf das Team Polen in Gruppe A neben den Schweizern um Trainer Andy Schmid, auch das Team aus Tschechien und die deutsche Delegation. Doch bei der Mini-WM wurde die deutsche Brille schnell abgelegt. Ein Auftaktsieg sollte gegen Team Deutschland, vertreten durch die TG Eltville, eingefahren werden. Zwar mit jeder Menge technischer Fehler in Form von Fang- und Passfehlern, aber auch Fehlwürfen, ließ man den Deutschen durch die antizipative Abwehr wenig Chance und beendete das Spiel mit einem deutlichen 19:3 Sieg. Tschechien, vertreten durch die SG RW Babenhausen, war ebenfalls auf Titelmission aus, denn der EM-Titel im Jahr 2023 ging nach Hessen. Doch auch im zweiten Spiel konnte man ein Ausrufezeichen setzen, auch wenn die Abläufe nach der Pause noch nicht bei der alten Form waren. Jeder Spieler erhielt Spielzeit und trug zum 17:7 Erfolg bei. Die Hauptrunde war damit zwar schon gesichert, jedoch wollte man alle Punkte mit in die Hauptrunde nehmen. Das engste Spiel bestritt man gegen „die Nati“ aus der Schweiz, vertreten durch den HC Erlangen. Völlig neben der Spur ließen sich unsere Jungs leicht überlaufen und brachten die Chancen nicht im Tor unter. So geriet man im bisherigen Turnierverlauf erstmalig in Rückstand. Die Erfahrung aus den vergangenen Turnieren wurde nun auf dem Feld sichtbar. Während Erlangen sich abmühte, um den Vorsprung beizubehalten, blieb Polen auch bei Misserfolg ruhig und konzentriert. So kämpfte man sich Stück für Stück ran und beendete das Spiel schließlich mit 10:7. Ein Warnsignal für alle, kein Spiel gegen die überwiegend unbekannten Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen und seine eigene Leistung in der Hauptrunde deutlich zu steigern.

Erstmals seit den letzten 3 Teilnahmen traf man nun auf die Gastgeber des TSV Anderten um Hauptorganisator Marco Palazzi, welche für Italien antraten. Eine deutliche Leistungssteigerung brachte den verdienten 15:5 Erfolg. Kein Unbekannter stand daraufhin im Tunesientrikot gegenüber. Die HSG Siebengebirge war erst vor kurzem zu Gast im HLZ. Während bei den ersten Teams jedoch bereits der lange Tag zu spüren war, spielte Polen locker auf und kam so langsam in Fahrt. Das musste auch Tunesien eingestehen und sich mit 15:4 geschlagen geben. Im letzten Spiel des Tages wartete Dänemark (HSG Grönegau/Melle) auf das polnische Team. Die letzten Kräfte gebündelt und mit Einsatzzeiten für alle Spieler beendete man den Samstag mit einem 20:3 Sieg. Die Freude am Ballspiel war den Jungs ins Gesicht geschrieben und nach dem Spiel gegen die Schweiz auf das Feld zurückgekehrt. Besonders Moritz ließ sich davontragen, lief zu Hochtouren auf und wurde für seine Leistung von seinen Mitspielern gefeiert.

Den Abend verbrachte man dann erst bei der Player’s Night bevor es zusammen mit Wuppertal zurück ins Hotel ging. Bevor man die Jungs um 22 Uhr in die Betten verabschiedete, wartete dann noch ein Highlight auf das Team. Die deutsche Nationalmannschaft hatte durch David Späth und Juri Knorr Grüße an das Team Polen gesendet! Es dauerte ein wenig, bis die Spieler realisierten, dass David sie in ihrem Gruß ansprach. Man war sich nun noch sicherer: Mit dem Mini-Weltmeistertitel wollte man einen Gruß an das deutsche Team zurücksenden!

Auch am Sonntagmorgen ließen sich die Spieler ihren Schlaf nicht nehmen und mussten allesamt um 7.30 Uhr aus den Betten geworfen werden. Ein gutes Zeichen, denn so waren alle Jungs zumindest ausgeschlafen. Die Anreise zur Halle durchs verschneite Hannover sorgte für die notwendige Aktivierung. Angekommen im Eisteichweg, kämpfte man sich durch die Menschenmengen und begutachtete die Tribüne, welche aus allen Nähten platzte. Man nutzte die knappe freie Fläche, um sich zumindest im Kopf auf das Viertelfinale vorzubereiten. Es wartete Chile, vertreten durch den Hannoverschen SC. Und wieder war es die offensive Abwehr, welche den Gegner zur Verzweiflung brachte und mit der man es schaffte Chile in die eigene Hälfte zurückzudrängen. Immer wieder zwang man die Südamerikaner zu technischen Fehlern und Ballverlusten, welche man mit temporeichem Angriffsspiel in Tore umwandelte. So durften die Fans nach 15 gespielten Minuten und einem 17:4 Sieg zurecht den Halbfinaleinzug bejubeln. Da je 16 Teams in 2 Hallen die Platzierungsspiele austrugen, überbrückte man teilweise lange Pausen, welche auch den HLZ-Nachwuchs schlauchten. So sah man sich vor dem Halbfinale gezwungen, allesamt zum Wachwerden kurz in den Schnee zu schicken, schließlich wartete kein anderer Gegner wie Norwegen auf das Team Polen. Norwegen stellte den mit Abstand spannendsten Gegner des Turniers und so sprachen viele Fans bereits vom vorgezogenen Finale. Tatsächlich stand man einem Team gegenüber, welches auf einigen Positionen sogar körperlich überlegen war. Doch auch der HSV Hamburg fand kaum Lösungsansätze, um die Abwehr der Polen zu überwinden. Immer wieder gelang es die Norweger ins Zeitspiel zu zwingen, welches durch Max Mehnert im Tor entschärft werden konnte. So zog das HLZ nach 5 Spielminuten erstmals auf 5:1 davon. Gegen den Angriff konnte der HSV keine Lösung finden, denn nahezu jeder Spieler auf dem Feld erzielte seine Treffer und erwies sich als torgefährlich. Immer wieder brachte man den entscheidenden Pass beim besser positionierten Mitspieler unter. Über ein 11:5 und ein 12:6 schlich sich dann etwas Nachlässigkeit in der Abwehr ein, welche der HSV nutzte, um nochmals ein wenig ranzukommen. Doch das Team Polen, um Jan Conrad war nicht mehr zu stoppen. Der 14:10 Sieg besiegelte endgültig den Finaleinzug.

Bevor es dann zum Showdown gegen das Team aus Kap Verde kommen sollte, wartete noch der traditionelle Einlauf der Nationen bei dem nochmals alle Mannschaften auf das Feld gerufen wurden. DHB Maskottchen Hanniball heizte die Halle nochmals ordentlich ein, es wurde getanzt und die Bekanntgabe des MVP des Turniers wurde mit Spannung erwartet. Kap Verde (Nordhäuser SV) stellte den besten Torhüter des Turniers. Ihm gegenüber stand im Finale jedoch der MVP, denn dieser kam aus Polen! Mit Max Hoffmann wählten die Trainer den Mittelmann des HLZ zum MVP des Turniers! Starke Leistung!

“Eine wertschätzende Auszeichnung für Max, welche man sich erstmal erarbeiten muss. Wir sind stolz den MVP in unseren Reihen zu haben. Uns Trainern fällt es schwer einen Spieler des Teams im gesamten Turnier hervorzuheben, denn die Geschlossenheit der Mannschaft, sowie die Torgefährlichkeit des gesamten Kaders über alle Positionen hinweg, war der Schlüssel zum bisherigen Turnierverlauf. Die Jungs treten als Team auf, haben Spaß am gemeinsamen Spiel und stehen füreinander ein. Jeder Spieler hat an diesem Wochenende zum Erfolg beigetragen, denn es war vollkommen egal, welche Konstellation auf dem Feld zum Einsatz kam! Max holt den verdienten Titel nicht nur für sich, sondern auch stellvertretend für die herausragende Leistung des gesamten Teams!”

So kam es bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr zu einem Finale zwischen dem Nordhäuser SV (Kap Verde) und dem HLZ, nachdem man Ende August bereits den Tiger-Cup in Dresden gewann.

Erneut stand die Abwehrreihe des HLZ stabil und zwang den Gegner zu langen Angriffen und Abschlüssen in ungünstigen Wurfpositionen. Dennoch geriet man aufgrund von Fehlwürfen und technischen Fehlern erstmal in Rückstand bevor man sich dann über ein 2:2 auf ein 3:2 zurück kämpfte und in Führung ging. Torwart Max Renz war es dann, der den Ausgleich verhinderte und wichtige Bälle parierte. Im Angriff hatte Nordhausen dem HLZ-Nachwuchs wenig entgegenzusetzen. So war es Max Hoffmann, welcher sich 3x elegant durch die Abwehrreihen mogelte. Ein weiterer Treffer durch Benjamin Hanke besiegelte den 6:8 Halbzeitstand. Man ermutigte die Jungs nochmals dazu Druck auf die Gegenspieler aufzubauen und das Tempo nochmals zu erhöhen. Was die volle Halle dann zu sehen bekam, sollten die Worte der Trainer nochmals unterstreichen. Die Mannschaft drehte auf! Während sich Nordhausen auf den körperlich überlegenen Jan Conrad einschoss, bediente dieser seine Mitspieler, welche ebenfalls jede Lücke zum Torerfolg nutzten und den Vorsprung auf 6:11 ausbauten. Das HLZ spielte sich in einen Rausch, dem der Nordhäsuer SV nichts entgegensetzen konnte. Ob am Kreis oder über außen, das HLZ erzielte Tor um Tor und zog auf 12:19 davon. Einzig die Chancenauswertung ließ in den letzten Minuten zu wünschen übrig. Die Schlusssirene ertönte und die Freude aller war riesengroß: Das HLZ ist Weltmeister! Mini-Weltmeister!

Und so fand sich das Team um 20 Uhr mit Pokal im ICE nach Mannheim, standesgemäß in Schlafanzughosen und nahm die Grußbotschaft für die deutsche Nationalmannschaft auf: “Lieber David, lieber Juri! Danke für eure Grüße! Wir haben gerade für Polen den Weltmeistertitel geholt. Jetzt seid ihr dran! Auf geht’s, Deutschland!”

Das Team bedankt sich bei den zahlreichen Fans, welche die Reise auf sich genommen haben und lautstark von der Tribüne unterstützt haben, beim TSV Anderten und dem Orgateam um Marco Palazzi für die grandiose Orga, sowie bei den Stammvereinen und den Fördervereinen für die Unterstützung und das Ermöglichen eines solchen Events, welches allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Für die D-Jugend geht nun in 2 Wochen der Saisonendspurt und damit die letzten Wochen in der D-Jugend los. Als Team hat man sich noch einige Ziele für diese Zeit gesetzt. Mit dem Zusammenhalt des Wochenendes hat man gute Voraussetzungen diese zu erreichen!

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