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Leidenschaftlicher Kampf gegen den Favoriten wird nicht belohnt

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Beim Spiel unseres HLZ Friesenheim-Hochdorf am Sonntagabend gegen die Eagles der HSG Krefeld Niederrhein (Endstand 25:31) hat sich der Aufstiegsaspirant letztlich souverän und ungefährdet durchgesetzt. Im Vorbericht hatten wir uns bereits eingehend mit dem Jagdverhalten des Königs der Lüfte befasst. Um den Faden nochmals aufzunehmen – das Match vermittelte den Eindruck, als hätten die Eagles ihre Beute bereits früh in ihre Gewalt gebracht, aber sich im Bewusstsein der eigenen Stärke dazu entschieden, den tödlichen Stoß nicht zu früh zu setzen. Bis zum Ende wehrten sich unsere Jungs wie ein zappelnder Fisch in den Fängen des Adlers nach besten Kräften, mussten dann aber doch die Überlegenheit zur Kenntnis nehmen und die fünfte Saison-Niederlage akzeptieren.

Bereits beim Aufwärmen wurden die unterschiedlichen Gemengelagen sichtbar. Während beim HLZ lediglich 12 Spieler die Handballschuhe schnüren konnten, traten die Gäste sogar mit 18 Akteuren an – zwei mehr, als auf dem Spielberichtsbogen zulässig sind. Der unter der Woche nachverpflichtete Spielmacher Felix Handschke musste denn auch auf sein Debut verzichten und fand sich auf der Tribüne wieder. Unser Team kam gut in die Partie, wehrte den ersten Angriff des Tabellenführers ab und hatte seinerseits die Chance in Führung zu gehen. Doch Lennart Cotic scheiterte per Siebenmeter am starken Schlussmann der Gäste Sven Bartmann (insgesamt 14 Paraden). So gingen die Seidenstädter durch Spielmacher Jörn Persson und Kreisläufer Niklas Ingenpass dann doch 0:2 in Führung und gaben diese bis zum Spielende auch nicht mehr her. Die ersten 10 Minuten verliefen insgesamt aber ausgeglichen und unser Kapitän Marcel Reis stellte den 3:4-Zwischenstand her. Die Gäste etablierten jetzt das Spiel über den Kreis, was in drei Tore am Stück durch Niklas Ingenpass resultierte (3:7, 13. Minute). Auf der mit 80 Zuschauern nur spärlich besetzten Tribüne machte sich die Befürchtung breit, dass das Match seinen vermuteten Verlauf nehmen würde. Doch weit gefehlt – die Schmiedt-Sieben ließ sich nicht abschütteln und nach 21 Minuten zwang Alexander Kubitschek mit seinem Treffer zum 7:9 Eagles-Coach Mark Schmetz zur Auszeit. Diese blieb allerdings zunächst ohne positiven Effekt aus Sicht der Gäste – im Gegenteil: Frederik Zepp gelangen zwei Treffer in Folge zum 9:10 (24.). Überraschung und Hoffnung gleichermaßen machten sich im TVH-Sportzentrum breit. Doch wie eingangs beschrieben zogen die Krefelder in den Schlussminuten etwas die Zügel an und es ging mit 10:13 in die Kabinen.

Auch im zweiten Spielabschnitt bot sich ein ähnliches Bild. Nach vier ausgeglichenen Minuten folgte ein Doppelpack des Halbrechten Robert Krass und ein weiterer Treffer von Lars Jagieniak zum 12:17 in der 36. Minute. Doch der Konter folgte prompt in Person von Niclas Josten sowie Moritz Schulz, der zwei seiner insgesamt neun Tore zum 15:17 folgen ließ. In der Offensive hatte das HLZ jetzt aber immer mehr Probleme mit der kompakten Deckung und konnte bis zur 46. Minute nur noch einen weiteren Treffer erzielen – Krefeld zog auf 16:21 davon. Oskar Knudsen (insgesamt 12 Paraden) hielt die Schmiedt-Sieben weiter im Spiel und trug dazu bei, dass in der 52. Minute der Halbzeit-Rückstand von drei Toren wieder Bestand hatte (21:24). Drei Tore von Lucas Schneider, ergänzt durch den achten Treffer von Krefelds Topscorer Niklas Ingenpass, entschieden dann aber die Partie zum 21:28 (56. Minute). Doch auch jetzt ließen sich unsere Jungs nicht hängen, wehrten sich weiter und verkürzten noch zum Endstand von 25:31.

„Wir haben es versäumt, das Duell früher zu entscheiden, hatten aber zu jeder Zeit die Spielkontrolle. Man kann halt nicht immer mit 10-12 Toren gewinnen, das HLZ hat es uns auch schwer gemacht. Ich habe dennoch einen verdienten Sieg für meine Mannschaft gesehen. Wir sind natürlich froh, dass wir mit zwei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten können“, resümierte Gäste-Coach Mark Schmetz nach dem Spiel. Unser Trainer Gabriel Schmiedt sah das genauso: „Glückwunsch an die HSG zum verdienten Sieg. Meine Mannschaft hat das optimale aus dem Spiel herausgeholt und sich gut verkauft. Wir nehmen die positiven Aspekte aus dem Match mit für die kommenden Aufgaben.“

Zunächst wartet auf das HLZ ein spielfreies Wochenende, bevor dann mit dem TV Gelnhausen die nächste verlustpunktfreie Mannschaft ihre Visitenkarte im TVH-Sportzentrum abgibt. Es bleibt zu hoffen, dass der Kader bis dahin wieder etwas breiter aufgestellt ist, um noch schlagkräftiger ins Duell mit dem Favoriten ziehen zu können. Denn mit 4:10 Punkten hat das HLZ Friesenheim-Hochdorf auf Platz 13 nur noch einen Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, welchen aktuell die VTV Mundenheim belegt.

HLZ Friesenheim-Hochdorf

Oskar Knudsen (Tor), Roko Peribonio (Tor), Moritz Schulz (9/5), Lars Thiele, Roy James (3), Frederik Zepp (3), Loris Piccoli (1), Marcel Reis (2), Gianluca Herbel, Niclas Josten (4), Alexander Kubitschek (1), Lennart Cotic (2)

HSG Krefeld Niederrhein

Maximilian Conzen (Tor), Sven Bartmann (Tor), Robert Krass (6), Christopher Klasmann (1/1), Lucas Schneider (5), Pascal Noll (1), Joris Lehmann, Lasse Mook, Lukas Siegler (1), Mike Schulz (3), Cedric Marquardt, Lukas Hüller, Lars Jagieniak (3), Jörn Persson (3), Niklas Ingenpass (8), Matija Mircic

Schiedsrichter: Christian Schneider, Sascha Brendel

Zuschauer: 80

Siebenmeter: 5/6 zu 1/2

Zeitstrafen: 4 zu 3

Spielfilm: 0:2, 3:4, 5:9, 9:10, 10:13 (HZ), 12:14, 12:17, 16:19, 17:22, 21:24, 22:29, 25:31 (Ende)

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