„Der Papa wird’s schon richten, der Papa macht’s schon gut. Der Papa, der macht alles, was sonst keiner gerne tut. Der Papa wird’s schon richten, wir haben ja zum Glück, den guten alten Papa, unser bestes Stück!“ Peter Alexander, einer der größten Entertainer im deutschen Fernsehen, lieferte 1981 (die Älteren werden sich erinnern…) mit diesem Gassenhauer eine Hommage an alle pflichtbewussten und liebenden Väter – und nebenbei auch die Vorlage für die Berichterstattung über den Heimsieg unseres Teams gegen den Aufsteiger TV Korschenbroich.
Der Sport schreibt einfach die herrlichsten Geschichten. Unsere handelt unter anderem von einem Torwart, der pünktlich vor Spielbeginn zum zweiten Mal Vater wurde. Das Baby wohlbehütet in den Armen seiner Frau wissend, nahm er seine väterlichen Gefühle mit auf die Platte und kümmerte sich am Samstagabend um seine sportlichen Söhne. Mit 20 Paraden in 45 Minuten war er der große Rückhalt seines Teams und wurde so zum Vater des Sieges.
Wie es sich für einen guten Papi gehört, überließ Roko Peribonio zunächst seinem Torwart-Spross Oskar Knudsen die Position zwischen den Pfosten. Trainer Gabriel Schmiedt, der neben Patrick Friedmann, Nick Haas und Jan-Philipp Winkler kurzfristig auch noch auf Luis Maier verzichten musste, schickte als Startformation Gianluca Herbel und Moritz Schulz auf den Außenpositionen, den A-Jugendlichen Loris Piccoli am Kreis und Niclas Josten, Kapitän Marcel Reis sowie Roy James (im Angriff-Abwehr-Wechsel mit Lennart Cotic) im Rückraum auf die Platte. Beiden Teams merkte man zu Beginn der Partie die Wichtigkeit des Aufeinandertreffens im Kampf um den Klassenerhalt an. Bei jeweils 2:6 Punkten war der Ausgang des Spiels für beide Mannschaften richtungsweisend, der Erfolgsdruck lag als Heimmannschaft aber eher auf Seiten des HLZ. Die Anfangsphase war dann auch geprägt von Nervosität, die in Ballverlusten und Fehlwürfen auf beiden Seiten mündete. Niclas Josten sorgte in der sechsten Minute für die erste Führung des HLZ, nachdem er zunächst Loris Piccoli am Kreis zum Ausgleich in Szene setzte und kurz darauf selbst zum 3:2 einnetzte. Über die gesamte Spielzeit war Josten sowohl im Rückraum als auch von außen eine gefährliche Waffe, glänzte auch in der Defensive mit zwei Steals und trug so ebenfalls ein Kapitel zur Erfolgsgeschichte bei. Beim Stand von 4:5 zeigte Oskar Knudsen seine zweite Parade, Moritz Schulz glich über die erste Welle aus (10.). Das HLZ ließ aber auch in der Folge etliche Großchancen aus und lud so die Gäste zu schnellen Tempogegenstößen ein. Auch im Positionsangriff zeigte man nicht die nötige Konsequenz, so dass die Gäste mit 8:10 in Führung gehen konnten. Roko Peribonio übernahm die Position zwischen den Pfosten und konnte den Anschlusstreffer durch Malte Dorra und kurz darauf den Ausgleich bejubeln – Lennart Cotic erzielte einen seiner insgesamt 11 Treffer. Der Chancenwucher setzte sich aber fort und Korschenbroich konnte sich mit zwei Toren über die erste Welle erstmals auf drei Tore absetzen (10:13, 19. Minute). Bis zur 24. Minute konnten die Gäste den Vorsprung halten (13:16). Nach dem Treffer von Lennart Cotic zum 14:16 folgte dann der erste spektakuläre Auftritt von Papa Roko. Mit einer Doppelparade (nach dem Wurf des Linksaußen parierte er auch den Nachwurf vom Kreis) leitete er die Aufholjagd des HLZ ein. Das 15:16 besorgte Frederik Zepp, nachdem er zuvor den Ball in der Abwehr klaute. Mit einem Doppelschlag brachte dann Niclas Josten seine Mannschaft erstmals seit der fünften Minute in Führung. Turbulent dann die letzte Minute der ersten Halbzeit: Der TVK verliert im Angriff den Ball, unseren Jungs bietet sich so die Chance zur 2-Tore-Führung. Doch Frederik Zepp scheitert mit dem Anspiel an den Kreis, so dass Mats Wolf mit der Schlusssekunde den 17:17-Halbzeitstand herstellen kann.
„In der ersten Halbzeit war ich mit dem Abwehrverhalten überhaupt nicht zufrieden, weshalb ich in der Pause auch etwas lauter werden musste“, ließ Gabriel Schmiedt nach dem Spiel wissen. Welche Worte er auch immer gewählt haben möge, die Mannschaft setzte sie bedingungslos um. Nach dem 17:18 (erneut traf Mats Wolf) ließ das HLZ sieben Minuten keinen weiteren Gegentreffer zu und setzte sich auf 22:18 ab (39. Minute). Die Anfangsphase war geprägt von fünf Zeitstrafen auf beiden Seiten inklusive einer roten Karte gegen Maximilian Eugler, der den Kontakt zu unserem Linksaußen Moritz Schulz im Wurf nicht verhindern konnte. Im Tor des HLZ begann Roko Peribonio langsam eine Mauer aufzubauen und in der Offensive übernahmen Frederik Zepp und Lennart Cotic die Regie im Rückraum des HLZ. Beim Stand von 26:20 nahmen die Gäste eine Auszeit, nachdem ihnen in 15 Minuten lediglich drei eigene Treffer gelungen waren. In der Folge konnte der TVK allerdings den Rückstand nicht mehr verkürzen, obwohl sie sich nach Kräften mühten. Wie verbissen die Gäste auch verteidigten, unsere Jungs hatten immer eine Antwort parat. Exemplarisch die 52. Minute, als sich der 17-jährige Frederik Zepp im Zeitspiel aus beiden Beinen hochschraubte und über den Block zum 28:22 traf. Überhaupt spielte der A-Jugendliche vor allem im zweiten Spielabschnitt groß auf und trug damit wesentlich zum Heimsieg bei. Spätestens nach den zwei Toren von Malte Dorra zum 30:24 in der 55. Minute war die Partie entschieden. Marcel Reis und Lennart Cotic mit seinem 10. Tor stellten den höchsten Vorsprung des Spiels her (32:25, 58. Minute). Die letzten zwei Minuten ähnelten einem Nichtangriffspakt, mit 34:29 fuhr das HLZ verdient den ersten Heimsieg der Saison ein.
Neben Roko Peribonio (20 Paraden, 14 in der zweiten Halbzeit) und Lennart Cotic (Topscorer mit 11 Toren) sowie dem spielfreudigen Niclas Josten ragten die A-Jugendlichen Loris Piccoli und Frederik Zepp bei einer geschlossenen Mannschaftsleistung aus dem Team heraus. Die ersten Worte von Cheftrainer Gabriel Schmiedt gingen nach dem Spiel dann auch in Richtung seines Trainerkollegen der U19: „Ich muss mich bei Malte Metz bedanken, dass er uns seine Spieler (neben den beiden genannten auch Lars Thiele und Torwart Moritz Wolfram, die nicht zum Einsatz kamen) zur Verfügung stellt. Ich habe einen verdienten Sieg gesehen. Die Mannschaft hat sich in der zweiten Halbzeit deutlich gesteigert und sehr variabel über alle Positionen gespielt.“ Auch Gäste-Coach Frank Berblinger sah einen verdienten Sieger: „Wir haben zu viele Freie liegen gelassen. Die fehlende Effektivität war auch bei den letzten Spielen unser Hauptproblem. Das HLZ hat im Angriff sehr geduldig agiert und verdient gewonnen.“
Mit 4:6 Punkten belegen unsere Jungs jetzt den 11. Tabellenplatz, der Turnaround nach den schwachen Spielen in Mundenheim und im Heimspiel gegen den Longericher SC Köln ist zunächst geschafft. Beim Gastspiel bei TuS 1882 Opladen am kommenden Samstag um 19:30 Uhr gilt es die Leistung der zweiten Halbzeit über 60 Minuten abzurufen, dann ist auch dort ein Erfolg möglich. Vor allem, wenn viele Fans den Weg auf sich nehmen und das Team wie auch gegen Korschenbroich lautstark anfeuern. Vielen Dank an alle Unterstützer, angeführt von der unermüdlich trommelnden Sektion Ziga inklusive dem HLZ-Nachwuchs. Nur gemeinsam geht’s!!!!
HLZ Friesenheim-Hochdorf
Oskar Knudsen (Tor), Roko Peribonio (Tor), Moritz Wolfram (Tor), Moritz Schulz (3), Lars Thiele, Roy James (1), Frederik Zepp (5), Malte Dorra (4), Loris Piccoli (2), Marcel Reis (2), Gianluca Herbel (1), Niclas Josten (5), Alexander Kubitschek, Lennart Cotic (11/4)
TV Korschenbroich
Mika Schoolmesters (Tor), Felix Krüger (Tor), Henrik Schiffmann (8), Florian Krantzen (1), Maximilian Eugler (3), David Ghindovean, Steffen Brinkhues (2), Nicolai Zidorn (3), Mats Wolf (7), Jan Magnus König (2), Max Zimmermann (1), Ben Büscher, Milan Müller (1), Lucas Feld (1), Fritz Ferdinand Bitzel
Schiedsrichter: Timo Bernhardt, Philipp Peiser
Zuschauer: 100
Siebenmeter: 4/4 zu 0/1
Zeitstrafen: 4 zu 3
Rote Karten: 0 zu 1
Spielfilm: 1:2, 3:2, 6:6, 8:10, 12:15, 17:17 (HZ), 22:18, 26:20, 28:23, 32:25, 34:29 (Ende)