Ja, es gab einige Ausfälle zu beklagen. Und ja, mit dem Longericher SC Köln war ein Team zu Gast, das sich qualitativ auf einer anderen Ebene befindet als unser HLZ und sicherlich zu den Top-Teams der Staffel Süd-West zu zählen ist. Nochmals ja, man kann gegen die Domstädter, die im Übrigen auch verletzungsbedingt dezimiert antraten, verlieren – aber auf keinen Fall auf die am Sonntag dargelegte Art und Weise. Von der ersten bis zur letzten Sekunde war unser Team dem Gegner in allen Belangen unterlegen und so endete ein bitterer Abend mit einer verdienten 19:36-Niederlage.
„Wir waren auch aufgrund unserer Personalsituation auf einen harten Kampf hier in Hochdorf eingestellt, zumal wir im Spiel des HLZ gegen Hanau auch viel Qualität erkannt haben. Entsprechend konzentriert ist meine Mannschaft ins Spiel gegangen und konnte sich basierend auf eine starke Abwehr mit sehr guter Torwartleistung schnell absetzen“, resümierte Gäste-Trainer Christian Stark nach dem Spiel. Womit tatsächlich der komplette Spielverlauf bereits zusammengefasst wäre. Jonas Kämper, Dustin Thöne und Lennart Leitz brachten die Gäste schnell mit 0:3 in Führung, ehe Roy James das einzige (!) Feldtor des HLZ in den ersten 20 Minuten erzielte. Lediglich ein Siebenmeter konnte von Lennart Cotic zum zwischenzeitlichen 2:4 in der siebten Minute verwandelt werden. Ansonsten prallte die Schmiedt-Sieben am von Christopher Wolf gut organisierten Deckungsverbund ab oder scheiterte am sehr starken Schlussmann Roman Babic. Bereits nach 20 Minuten war die Partie beim Stand von 2:14 entschieden und es ging lediglich um Schadensbegrenzung. Erst mit der Hereinnahme des A-Jugendlichen Frederik Zepp entstand phasenweise so etwas wie eine Spielidee, die nächsten drei Tore des HLZ gingen auf das Konto des 17-jährigen. Bezeichnend, dass einer der jüngsten Spieler zum Leistungsträger mutierte. Linksaußen Gianluca Herbel stellte mit seinem zweiten Wurf im Spiel den 7:18-Halbzeitstand her.
Die ersten 10 Minuten des zweiten Spielabschnitts gestaltete das HLZ ausgeglichen (12:23, 40. Minute). Nach einer Auszeit des Gästetrainers zogen die Domstädter nochmals an und setzten sich auf 14:30 nach 50 Minuten ab. Oskar Knudsen im Tor des HLZ verhinderte dabei mit einigen Paraden noch schlimmeres. Je zweimal Lennart Woermann und Jonas Kämper stellten dann den größten Vorsprung des LSC her (16:34) und machten den Klassenunterschied deutlich. Der letzte Treffer des Abends ging per Siebenmeter auf das Konto von Vincent Hörner. Der A-Jugendliche wurde kurzfristig nachnominiert, da sich Linksaußen Patrick Friedmann am Donnerstag erneut am Knie verletzte und wahrscheinlich längere Zeit ausfallen wird. Sein 19:36 war der Schlusspunkt eines deprimierenden und komplett enttäuschenden Auftritts des HLZ, der Zweifel an der Drittligatauglichkeit hinterlässt.
Aufgrund des schlechten Torverhältnisses rutscht das HLZ auf den 14. Tabellenplatz und befindet sich damit in der Abstiegszone. Es gilt jetzt so schnell wie möglich das Erlebte zu verdauen und aufzuarbeiten. Am kommenden Wochenende ist dann der Aufsteiger TV Korschenbroich zu Gast, der sich ebenfalls mit 2:6 Punkten punktgleich mit dem HLZ in der unteren Tabellenregion befindet. Bis dahin muss sich vor allem an der Offensivleistung unserer Jungs einiges verbessern – mit 96 Toren in vier Spielen stellt das HLZ den schwächsten Angriff der Liga.
HLZ Friesenheim-Hochdorf
Oskar Knudsen (Tor), Roko Peribonio (Tor), Moritz Schulz (2), Vincent Hörner (1/1), Roy James (3), Frederik Zepp (5), Lars Thiele (1), Luis Maier, Loris Piccoli (1), Marcel Reis, Gianluca Herbel (2), Alexander Kubitschek (2), Lennart Cotic (2/1)
Longericher SC Köln
Roman Babic (Tor), Lennard Kull (Tor), Lennart Woermann (7), Michel Gerfen (2), Dustin Thöne (3), Benjamin Lincks (1), Kieran Unbehaun, Christopher Wolf, Lennart Leitz (11), Lukas Martin Schulz (5/2), Joscha Rinke, Jonas Kämper (7)
Schiedsrichter: Stefan Czommer, Dennis Müller
Zuschauer: 80
Siebenmeter: 2/3 zu 2/2
Zeitstrafen: 2 zu 2
Spielfilm: 1:4, 2:14, 4:15, 7:18 (HZ), 9:19, 12:23, 16:30, 17:35, 19:36 (Ende)