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Vorbericht: Longericher SC Köln – Jugend forscht, viel Erfahrung und ein Pfälzer Bub

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Mit dem Longericher SC Köln gibt eines der spannendsten Teams unserer Staffel am Sonntag um 17 Uhr seine Visitenkarte im TVH-Sportzentrum ab. Seit dem Wiederaufstieg 2015 gehören die Domstädter ausnahmslos der Ligaspitze an. Nach Platz 7 in der Premierensaison schlossen sie stets zwischen Position 3 und 6 die Saison ab. Im letzten Jahr belegte die viertbeste Offensive der Staffel mit 34:26 Punkten und 941:891 Toren den sechsten Tabellenplatz. Auch der Start in die neue Saison ist geglückt: Mit 4:2 Punkten und 100:90 Toren befindet man sich derzeit punktgleich mit dem Tabellendritten auf Platz 7.

Der LSC setzt dabei auf Kontinuität und Spieler aus den eigenen Reihen, ohne dabei die sportliche Weiterentwicklung außer Acht zu lassen. So müssen die Kölner mit Marian Dahlke, Maximilian Zerwas, Valentin Innenhofer und Max Zimmermann schmerzhafte Abgänge verkraften, die durch junge Spieler von Zweitligisten und einem luxemburgischen Nationalspieler kompensiert werden. Im Tor hat sich der LSC mit Roman Babic (19) (Bergischer HC U19) und Lennard Kull (20) (Bayer Dormagen U21) verstärkt, auf Linksaußen tritt Kieran Unbehaun (21) (VfL Gummersbach U23) in die Fußstapfen von Max Zimmermann. Im Rückraum gehen mit Jonas Kämper (23) (Tusem Essen/Bergische Panther), Loic Kaysen (24) (HSG Krefeld) und Robin Kremp (19) (Bayer Dormagen U21) drei Neuzugänge auf Torejagd. Komplettiert wird die Liste der Neuzugänge durch Linkshänder Lennart Leitz (21) (VfL Bad Schwartau). Der Halbrechte Lennart Niehaus (frischgebackener Deutscher Beachhandball-Meister) kann nach seiner schweren Verletzung zu Beginn der letzten Saison als Quasi-Neuzugang bezeichnet werden und hat sich mit 10 Toren zum Rundenauftakt gegen HSG Rodgau Nieder-Roden eindrucksvoll zurückgemeldet. Trainer und Sportlicher Leiter Chris Stark: „Der Umbruch setzte sich diesen Sommer konsequent fort und wir hoffen, mit diesen vielen jungen Kräften einige Jahre erfolgreich kontinuierlich arbeiten zu können.“

Bei aller Weiterentwicklung und Verjüngung zeigt sich der LSC aber auch stark darin, Alt-Bewährtes zu bewahren, zu hegen und zu pflegen. Zum einen wurden die drei Top-Torschützen der vergangenen Saison gehalten. Allen voran ist Spielgestalter Lukas Martin Schulz als Dreh- und Angelpunkt der Offensive zu nennen, der in der vergangenen Spielzeit mit 214 Treffern der drittbeste Torschütze der Staffel Süd-West war. Auch Linkshänder Nico Pyszora (161 Tore) fand sich am Ende der Saison unter den Top-Ten der Torjägerliste wieder, gefolgt von Kreisläufer Malte Nolting (126 Tore). Vielleicht noch eindrucksvoller ist, dass sich beim Heimsieg gegen TV Korschenbroich (34:24) mit Marian Dahlke und Daniel Koenen zwei Spieler im Kader wiederfanden, die ihre Karrieren bereits beendet hatten. Aufgrund diverser Ausfälle halfen die beiden Spieler, die nach wie vor gelegentlich am Trainingsbetrieb teilnehmen, ihrer alten Mannschaft aus. Ein starkes Signal für ihre Verbundenheit zum LSC.

Und dann ist da noch die Pfälzer Note im Konzert der Rheinländer – unser ehemaliger Eulen-Jugendspieler Benjamin Lincks. Beim letzten Aufeinandertreffen im TVH-Sportzentrum gab er verletzungsbedingt noch den Co-Kommentator an der Seite von Mihailo Ilic für Sportdeutschland-TV. Jetzt also endlich auch die Rückkehr auf die Platte, für die wir Benni viel Glück wünschen.

Auf Seiten des HLZ hat man die Derby-Niederlage am vergangenen Wochenende abgehakt und aufgearbeitet. Der Blick von Trainer Gabriel Schmiedt geht voraus auf das Heimspiel gegen die Kölner: „Der LSC hat bisher einen sehr starken Eindruck hinterlassen, mit Ausnahme der zweiten Halbzeit gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen. Die Neuzugänge wurden schnell integriert und ich schätze die Mannschaft noch stärker ein als in der letzten Saison. Wir haben unsere Lehren aus der Niederlage gegen Mundenheim gezogen und im Laufe der Trainingswoche hart daran gearbeitet. Ich bin mir sicher, dass wir eine entsprechende Reaktion der Mannschaft sehen werden. Ob es dann zum Sieg reicht, werden wir sehen.“

Auch im zweiten Heimspiel der Saison geht das HLZ demnach als Außenseiter in die Partie. Die bisherigen Ergebnisse in unserer ausgeglichenen Staffel zeigen aber, dass der Nimbus als Favorit keineswegs ein Garant für einen Sieg ist.

Am Sonntag um 17 Uhr heißt es also – alles reinhauen für den zweiten Saisonsieg, mit dem man in der Tabelle auf den Gast aus Köln aufschließen würde. Dazu braucht es neben einer hochmotivierten, um alles kämpfenden Mannschaft auch volle Unterstützung von der Tribüne. Was sollte man auch sonst am Sonntagnachmittag machen???

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