36 Sekunden sind noch auf der Uhr beim Saisonauftakt unseres HLZ bei den Bergischen Panthern. Auszeit HLZ – Spielstand 23:23. Unsere Jungs im Angriff, nach wenigen Sekunden geht der Arm der Schiedsrichter hoch. Passversuch an den Kreis, der Ball ist weg und der Sieg scheint aus der Hand gegeben. Die Bergischen Panther gehen All-in und setzen auf den siebten Feldspieler. Auch sie scheitern mit dem Pass an den Kreis und Roko Peribonio krönt seine überragende Leistung. Geistesgegenwärtig wirft er auf das verwaiste Tor und mit der Schlusssirene kullert der Ball über die Linie. Roko verschwindet unter der jubelnden Spielertraube, der 23:24-Auswärtssieg ist unter Dach und Fach.
Es war ein steiniger Weg zu den ersten beiden Punkten auf der Habenseite. Unsere Jungs trafen auf einen komplett neu formierten Gegner mit zahlreichen Neuzugängen, zu denen noch Ante Simic von Zweitliga-Aufsteiger TuS Ferndorf zugestoßen war. Entsprechend schwer war das Team von Trainer Erwin Reinacher, ebenfalls neu an der Seitenlinie, auszurechnen. Das HLZ ging mit Roko Peribonio im Tor, Luis Maier, Lennart Cotic und Niclas Josten im Rückraum sowie Kapitän Simon Schwarz in die Partie. Die Außenpositionen besetzten Nick Haas und Gianluca Herbel. Beide Teams suchten ihr Heil zu Beginn über den Kreis, die Panther allerdings deutlich erfolgreicher. Während unsere Anspiele Simon Schwarz nicht fanden, konnte Sam Lindemann von Joe Ballmann deutlich besser in Szene gesetzt werden und brachte die Gastgeber mit 2:0 in Führung (3. Minute). Zwei Rückraum-Knaller und ein Siebenmeter von Lennart Cotic sorgten für die erste Führung unserer Jungs (2:3, 7. Minute). Die Partie war komplett ausgeglichen und entwickelte sich in der ersten Halbzeit zum Duell Bergische Panther gegen Lennart Cotic, der im ersten Spielabschnitt für 10 der insgesamt 12 HLZ-Treffer verantwortlich zeichnete. Ab der 17. Minute konnten sich die Panther leicht absetzen und bis zur 24. Minute einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeiten. Zweimal Cotic und Luis Maier verkürzten auf 11:10 (27.). Stark der 12:12-Ausgleichtreffer kurz vor der Halbzeit: Nick Haas stiehlt den Ball, Roy James zieht den Siebenmeter inklusive Zweiminutenstrafe für Sam Lindemann und Lennart Cotic verwandelt mit herrlichem Heber gegen Robin Eigenbrod im Tor der Gastgeber. Beim letzten Wurf der Panther war Roko Peribonio dann mit dem Pfosten im Bunde. Mit sieben Paraden war auch er ein Garant dafür, dass für das HLZ zur Halbzeit noch alles offen war.
In die zweite Hälfte startete das HLZ in Überzahl und wusste dies zu nutzen. Die Panther im Angriff mit leerem Tor verlieren den Ball und Roko Peribonio trifft zur Führung. Kurios, dass der zweite Spielabschnitt so begann, wie er enden sollte. Auch die nächste Offensiv-Aktion der Panther landete in den Händen unserer Jungs und Moritz Schulz schloss die erste Welle erfolgreich ab. Lennart Cotic mit seinem 11. Treffer sorgte in der 41. Minute für die erste Drei-Tore-Führung (13:16) der Gäste, nachdem zuvor Roy James zunächst in der Offensive den Ball verlor, dann aber im Zurücklaufen das Spielgerät zurückeroberte und Simon Schwarz bediente. Mit fünf Paraden war Roko Peribonio in dieser Phase schier unüberwindbar, Roy James war der Abwehr-Dominator und Simon Schwarz zog am Kreis in der Offensive einen Siebenmeter nach dem anderen. Bis zur 45. Minute konnte das HLZ eine Führung zwischen 2-3 Toren behaupten. Dann begann die kritischste Phase im Spiel. Zunächst erhielt Simon Wolter auf Seiten der Panther eine Zeitstrafe, die unser Team aber nicht in Tore ummünzen konnte. Kurz darauf musste Tilo Müller dann sehr umstritten für zwei Minuten die Platte verlassen. Er tankte sich mit viel Kontakt zwischen zwei Gegenspielern durch und traf den starken Panther-Torhüter Georg Michael Mohr beim Abschluss im Gesicht. Die Schiedsrichter Johannes Marchlewitz und Christian Stadtmüller entschieden auf Strafzeit für Tilo statt Siebenmeter und 2-Minuten gegen die Gastgeber. In der 49. Minute ereilte dann Linksaußen Patrick Friedmann das gleiche Schicksal. Seine Strafe für den Kopftreffer war aber völlig unstrittig. Die Panther nutzten die doppelte Überzahl zum Ausgleich durch Louis Elsässer in der 50. Minute (20:20). Die Crunch-Time sah starke Einzelaktionen von Marcel Reis sowohl in der Defensive als auch im Angriff. Zunächst erkämpfte er sich beim Stand von 20:21 einen Pfosten-Abpraller bei noch siebeneinhalb Minuten Restzeit und 120 Sekunden vor Ende der Partie tankte er sich durch und holte für sein Team einen Siebenmeter, den Moritz Schulz nervenstark zum 23:23 verwandelte. Es war die Ouvertüre für die eingangs beschriebene spektakuläre Schlussphase, die dem HLZ den Auswärtssieg bescherte.
Macht man es sich einfach, kann man den Sieg an 18 Paraden und zwei Toren von Roko Peribonio sowie 12 Treffern von Topscorer Lennart Cotic festmachen. Geht man ins Detail, hat eine Mannschaft gewonnen, die sicherlich nicht ihr bestes Spiel gemacht, aber über 60 Minuten füreinander eingestanden und gekämpft hat. „Wir sind heilfroh, dass wir am Ende die glücklichere von zwei Mannschaften auf Augenhöhe waren. Wir haben aber auch gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Das Spiel über die Außen war zum Beispiel in der Vorbereitung sehr gut, heute aber leider nicht existent. Aber ich sehe sehr viel Potential in der Mannschaft für die kommenden Aufgaben“, war Coach Gabriel Schmiedt froh über den positiven Ausgang des Matches.
Am Samstag um 19 Uhr kommt es dann zur Heimspielpremiere im TVH-Sportzentrum gegen die HSG Hanau. Im Vertrauen und unter uns: Kommt vorbei und schaut euch das an! Unser junges Team macht richtig Bock!!!
Bergische Panther
Robin Eigenbrod (Tor), Georg Michael Mohr (Tor), Florian Müller (1), Raik Flemm (3), Dorian Wöstmann (2/2), Ante Simic (7), Sam Lindemann (6), Kris Zulauf, Aaron Manuel Exner, Jan Weiss, Philipp Hinkelmann, Joe Ballmann (1), Simon Wolter, Louis Elsässer (3/1)
HLZ Friesenheim-Hochdorf
Oskar Knudsen (Tor), Roko Peribonio (Tor/2), Tilo Müller, Moritz Schulz (3/2), Roy James (1), Frederick Zepp, Luis Maier (3), Loris Piccoli, Nick Haas, Marcel Reis (1), Patrick Friedmann, Gianluca Herbel, Niclas Josten, Alexander Kubitschek, Simon Schwarz (2), Lennart Cotic (12/6)
Schiedsrichter: Johannes Marchlewitz, Christian Stadtmüller
Zuschauer: 132
Siebenmeter: 3/4 zu 8/10
Zeitstrafen: 5 zu 4
Spielfilm: 2:0, 5:6, 10:7, 11:10, 12:12 (HZ), 13:16, 16:19, 20:20, 23:22, 23:24 (Ende)