Mehr Nachbarschaft geht nicht. Gerade einmal 12 km oder 14 Minuten beträgt die Anreise für unser Team mit dem Auto zum Gastspiel bei der TSG Haßloch am Samstag um 19:30 Uhr im TSG Sportzentrum. Doch nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe steckt in der kürzesten Auswärtsfahrt des Jahres eine besondere Brisanz. Auch in der Tabelle trennt die beiden Teams nur ein Punkt, beide Teams stecken mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Bisher hat das HLZ noch die besseren Karten und belegt mit 11:25 Punkten den 12. Tabellenplatz. Die TSG (14.) kann allerdings mit einem Sieg am Wochenende den ersten Abstiegsplatz verlassen und am HLZ vorbeiziehen.
Die Haßlocher Bären stellen mit insgesamt 480 Toren zwar bisher den schwächsten Angriff der Liga, zeigten sich allerdings in den ersten drei Spielen des neuen Jahres mit 93 Toren in der Offensive stark verbessert. Einem souveränen Heimsieg gegen interaktiv.Handball Düsseldorf-Ratingen (38:27) stehen dabei zwei Auswärtsniederlagen bei zwei Top-Teams der Staffel Süd-West gegenüber. In Hanau und bei der HSG Krefeld Niederrhein musste man sich jeweils mit 8 Toren geschlagen geben. Nach dem Saisonstart mit 0:8 Punkten, der mit der Hinspielniederlage beim HLZ Friesenheim-Hochdorf (Endstand 29:22) seinen negativen Höhepunkt fand, hat sich die TSG nach dem Trainerwechsel von Andreas Reckenthäler zu Marcus Muth konsolidiert und auch personell gewandelt. Jonas Kupijai und Leonnard Pfeil (vor 2 Jahren noch in den Farben des HLZ) wurden nachverpflichtet, während Marco Kimpel um vorzeitige Vertragsauflösung bat. Eine weitere Neuverpflichtung wurde kurzfristig vermeldet: Jan-Philip Werthmann, eigentlich erst als Neuzugang für die kommende Saison geplant, verlässt mit sofortiger Wirkung die HSG Worms und könnte somit bereits am Samstag für die Bären auflaufen. Unter der Leitung von Marcus Muth konnte Haßloch 10 Punkte erkämpfen und die zwischenzeitliche rote Laterne abgeben. Maßgeblichen Anteil haben daran auch zwei ehemalige Akteure des HLZ. Linkshänder Yannik Polifka und Mittelmann Yannick Muth erweisen sich als wesentliche Bestandteile des Teams und gehören neben Lars Hannes, Theo Surblys, Florian Kern, Maximilian Zech, Ex-Eule Denni Djozic und Philipp Alt zu den gefährlichsten Torschützen. Den einen Top-Scorer sucht man dabei vergeblich – die Bandbreite liegt bei den genannten Spielern zwischen 35 und 54 Toren. Vor Kapitän und Torhüter Marco Bitz agiert eine Defensive, die mit bisher 86 Zeitstrafen die zweitmeisten Hinausstellungen der Staffel Süd-West hinnehmen musste.
Das HLZ kämpft indes einmal mehr gegen einen Negativtrend an. Die letzten vier Spiele wurden teils deutlich verloren, sodass das Team von Chefcoach Gabriel Schmiedt nur noch einen Punkt Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hat. Die Jungs um Kapitän Simon Schwarz wollen die Chance ergreifen und sich mit einem Sieg im Pfalz-Derby wieder etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen. Nach der Verpflichtung von David Szilagyi wurde unter der Woche auch noch auf den längerfristigen Ausfall von Torhüter Roko Peribonio reagiert. Mit Philipp Wenning verstärkt auf Empfehlung des Eulen-Torwarttrainers Patrick Jahnke ein 19-jähriges Talent den Kader, das nach seiner Zeit in der Jugend der Rhein-Neckar Löwen die bisherige Saison in Diensten des TSV Wieblingen absolvierte. Für das HLZ wird es vor allem darauf ankommen, eine andere Einstellung als zuletzt auf die Platte zu bringen, den Kampf anzunehmen und über diesen zu spielerischen Lösungen zu kommen. Nur so wird es möglich sein, in der Bären-Höhle zu bestehen und die wichtigen Punkte zu entführen.
Lokalrivalität, Nachbarschaftsduell, Abstiegskampf, Pfalz-Derby – es verspricht ein heißer Abend zu werden, den sich die Handball-Freunde der Region nicht entgehen lassen sollten. Liebe HLZ-Fans, auch für euch sind es nur besagte 12 km oder 14 Minuten von Hochdorf über Meckenheim nach Haßloch. Die Mannschaft freut sich über zahlreiche Unterstützung, um auch auf der Tribüne gegenhalten zu können. Wie immer wird das Spiel auf Sportdeutschland.tv übertragen.