Auch im dritten Match des neuen Jahres blieb das HLZ chancenlos und musste sich auch in der Höhe verdient dem souverän aufspielenden Longericher SC Köln mit 24:32 geschlagen geben. Das Fehlen von Nikola Sorda, Mihailo Ilic, Niklas Schwenzer, Roko Peribonio und Patrick Friedmann bei einem ohnehin dünnen Kader waren eine hohe Hypothek. Vor allem wiederholten sich aber die Defizite der vorangegangenen Spiele – zu viele technische Fehler, eine schwache Wurfausbeute und zu wenig spielerische Flexibilität.
Dies zeigte sich bereits ab der ersten Minute. Der LSC setzte in der Defensive auf eine 5:1-Abwehr, in der Malte Nölting vorgezogen agierte. Der erste Wurf von Rechtsaußen Moritz Schulz wurde von Valentin Inzenhofer im Tor der Gäste pariert. Schon da wurde ersichtlich, dass es sich hierbei wohl um ein bewusst gewähltes taktisches Mittel handelte, den Rechtshänder von Rechtsaußen abschließen zu lassen. Bis zur 13. Minute beim Stand von 3:9 war Moritz Schulz der einzige Torschütze des HLZ, nur drei weitere Spieler (Jan-Philipp Winkler, Gianluca Herbel und Luis Maier) wagten einen Torabschluss. Hinzu kamen sechs technische Fehler, während der Gäste-Keeper sich bereits über 5 seiner insgesamt 16 Paraden freuen durfte. Mika Schwenken im Tor des HLZ bekam dagegen kaum einen Finger an den Ball, da die Gäste ihre meist freien Würfe konzentriert im Tor unterbrachten. Nach der Auszeit unseres Coaches Gabriel Schmiedt konnten Jan-Philipp Winkler und Marcel Reis auf 5:9 (15.) verkürzen, doch die neu gewonnene Entschlossenheit und Überzeugung wurde nach dem 5:10 durch Benjamin Richter durch einen weiteren technischen Fehler ausgebremst. Bis zur 22. Minute hieß es 6:14 und ein Debakel zeichnete sich ab. Einziger positiver Aspekt in dieser Phase war das erste Tor von Neuzugang David Szilagyi im Trikot des HLZ bei drohendem Zeitspiel zum zwischenzeitlichen 6:11. Der ehemalige ungarische Juniorennationalspieler zeigte nach nur zwei Trainingseinheiten bereits gute Ansätze und wird sich sicherlich in den nächsten Spielen als die erhoffte Verstärkung im Rückraum herausstellen. In der 18. Minute löste Ragnar Vollbrecht den glücklosen Mika Schwenken zwischen den Pfosten ab und führte sich gleich mit einer Parade ein. Eine Zeitstrafe gegen die Gäste ließ dann bei den rund 80 Zuschauern nochmals Hoffnung aufkommen. Das HLZ profitierte von Ballverlusten und Fehlwürfen der Gäste, die Nick Haas über die erste Welle und Luis Maier per Wurf aufs leere Tor zu nutzen wussten. Erneut Luis Maier und Timo Heuft schlossen den 5:0-Lauf der Gastgeber ab und verkürzten auf 11:14 (26.). Doch die Domstädter schüttelten sich kurz und erhöhten binnen zwei Minuten wieder auf 11:16. Rückblickend wirkt das zwischenzeitliche Aufkommen unseres Teams, als hätten die Oberstufen-Schüler auf dem Pausenhof entschieden die Fünftklässler ein bisschen mitspielen zu lassen. Sobald diese aber zu aufmüpfig wurden, wurden die Zügel wieder angezogen und die Grenzen aufgezeigt. Mit 12:16 ging es in die Halbzeit. Ein noch schmeichelhafteres Ergebnis verhinderte ein verworfener Siebenmeter von Gianluca Herbel, dessen Aufsetzer an der Unterkante der Latte endete. Im Kampf um den Abpraller erhielt unser Linksaußen dann noch zwei Minuten, weil er den gegnerischen Spieler im Gesicht traf. Eine symptomatische Szene für das insgesamt cleverere Auftreten der Domstädter.
Nach einem sehenswerten Rückraumwurf zum 13:16 durch Linkshänder Matthias Meyer stellte der LSC dann auch wieder klarere Verhältnisse her. Ausgelöst durch eine unnötige Zeitstrafe gegen Luis Maier, der nach Zeitspiel das Ausführen des Freiwurfs verhinderte, setzten sich die Gäste wieder auf 14:20 ab (37.). Nach einer Doppelparade des Gäste-Keepers und dem 15:22 durch Linksaußen Max Zimmermann, der mustergültig freigespielt wurde, folgte in der 41. Minute die nächste Auszeit des HLZ. Mika Schwenken kehrte zwischen die Pfosten zurück und Gabriel Schmiedt agierte im Angriff mit zwei Kreisläufern und dem siebten Feldspieler. Eine spielentscheidende Wendung konnte die Maßnahme aber nicht bewirken. Bis zur 47. Spielminute beim Stand von 20:25 konnte der Rückstand zumindest erträglich gehalten werden, unter anderem aber auch weil die Gäste zweimal das leere Tor verfehlten. In der 51. Minute erhielt Linksaußen Gianluca Herbel nach einem Kopftreffer die dritte Zweiminutenstrafe und wurde disqualifiziert. Das Tor von Lennart Woermann zum 21:31 bedeuteten in der 55. Minute erstmals einen zweistelligen Rückstand. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt allerdings längst entschieden. Jan-Philipp Winkler und Moritz Schulz konnten lediglich noch Ergebniskosmetik betreiben und den Endstand von 24:32 herstellen.
Gabriel Schmiedt: „Wir befinden uns in einer sehr schwierigen Situation! Bei unserem ohnehin dünnen Kader ist es nicht einfach die vielen Ausfälle von Leistungsträgern zu kompensieren. Zum Glück konnten wir David Szilagyi für uns gewinnen, aber er braucht natürlich noch Zeit, um sich an unser System zu gewöhnen. Die ersten Ansätze heute waren vielversprechend und er kann eine Entlastung für Luis Maier darstellen. Generell waren wir in den letzten Spielen zu inkonstant und konnten so unseren Matchplan nicht umsetzen. Uns fehlt im Angriff die Überzeugung, wodurch wir nicht genug Druck auf die gegnerische Abwehr ausüben. Die Folge sind technische Fehler und schlecht vorbereitete Würfe, die in der Summe einfach zu viel sind.“
Ein spielfreies Wochenende verschafft nun etwas Luft zum Atmen und Vorbereitungszeit auf das Pfalzderby bei der TSG Haßloch. Das nächste wichtige Spiel für unser junges Team im Kampf um den Klassenerhalt, zumal bei einer Niederlage erstmals in dieser Saison ein Abstiegsplatz droht.
HLZ Friesenheim-Hochdorf
Mika Schwenken (Tor), Ragnar Vollbrecht (Tor), Moritz Schulz (6/2), Jan-Philipp Winkler (4), Luis Maier (4), Malte Dorra, Matthias Meyer (1), Nick Haas (2), Marcel Reis (1), David Szilagyi (2), Gianluca Herbel (2), Kaspar Manfeldt Hansen, Timo Heuft (1), Simon Schwarz (1), Levin Bohn
Longericher SC Köln
Valentin Inzenhofer (Tor), Elvan Kromberg (Tor), Nico Pyszora (4), Benjamin Richter (6), Dustin Thöne (1), Lennart Woermann (1), Lukas Martin Schulz (5/2), Christopher Wolf, Max Zimmermann (4), Malte Nölting (4), Joscha Rinke, Marian Dahlke (3), Finn Malolepszy (4)
Schiedsrichter: Peter Abel, Christian Herpolsheimer
Zuschauer: 80
Siebenmeter: 2/5 zu 2/3
Zeitstrafen: 4 zu 3
Spielfilm: 1:4, 3:9, 6:14, 11:14, 12:16 (HZ), 14:18, 15:22, 14:22, 17:25, 21:31, 24:32 (Ende)