In der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar erwies sich der TuS 04 KL-Dansenberg als der erwartet schwere Gegner für die männliche C-Jugend des HLZ Friesenheim-Hochdorf. Mit großem Kampfgeist dreht die Dreyer-Sieben in der zweiten Halbzeit die Partie und siegt mit 19:13 (6:9) gegen die Westpfälzer.
Nur sechs eigene Treffer in Halbzeit eins. Die HLZ-Anhänger im Hochdorfer Sportzentrum trauten zur Pause beim Blick auf die Anzeigetafel ihren Augen kaum. Was die Angreifer des HLZ im ersten Durchgang auch ausprobierten, immer wieder fanden sie ihren Meister im überragend aufgelegten Dansenberger Schlussmann. So konnten sich die Hausherren beim ebenfalls stark parierenden Daniel Simon im Kasten des HLZ bedanken, dass sie zur Halbzeit nur mit drei Toren in Rückstand lagen. Dem war eine Torflaute vorausgegangen, die das HLZ-Team in dieser Saison so noch nicht erlebt hatte. Nach dem Ausgleich zum 4:4 durch Linus Paselk (9. Minute) dauerte es auf die Sekunde unfassbare, nervenzehrende zehn (!) Minuten, ehe Marcello Ricco den Bann durchbrach und für seine Mannschaft zum 5:8 (19. Minute) traf. Eine Erlösung für das gesamte Team und seine Fans, die während der Halbzeitpause einiges zu grübeln hatten.
Doch zum Glück besteht ein Handballspiel aus zwei Hälften. Und zum Glück kann es Trainern gelingen, bei der Kabinenansprache den Reset-Knopf der Spieler zu finden und sie mit frischer Zuversicht zurück aufs Feld zu schicken. Genau dieses Kunststück ist Nik Dreyer gelungen, denn sein Team war im zweiten Durchgang kaum wiederzuerkennen. Nach Wiederanpfiff dauerte es gerade einmal 130 Sekunden, bis das HLZ zum 9:9 ausgeglichen hatte. Noch einmal legte Dansenberg einen Treffer vor (9:10, 28. Minute) – es sollte die letzte Gästeführung gewesen sein. Das HLZ verwandelte seine Abwehr von nun an in ein Bollwerk, ließ über zwölf Minuten lang kein Gegentor mehr zu und erzielte selbst sechs Treffer in Serie zum 15:10 (39. Minute). Dansenberg bäumte sich nochmals kurz auf und verkürzte auf 16:13 (43. Minute). Doch die starken HLZ-Jungs beeindruckte das nicht. Sie blieben bis zum Schlusspfiff ohne weiteren Gegentreffer und legten ihrerseits drei weitere Tore zum verdienten Endstand von 19:13 nach. Ein irres Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten war zu Ende. Sechs mageren eigenen Toren im ersten Durchgang standen gerade einmal vier (!) Gegentreffer im zweiten Spielabschnitt gegenüber. Was für eine überragende Abwehr- und Willensleistung unserer C-Jugend. Somit war die Erkenntnis des Tages: „Defensive gewinnt nicht nur Meisterschaften, sondern auch Spiele!“
Es spielten:
Linus Diehl (Tor), Daniel Simon (Tor), Lasse Felix (2), Tilo Müller (3), Ivan Kosić, Gabriel Paselk (1), Linus Paselk (4), Marcello Ricco (2), Til Schmidt, Matej Simicic (2), Karl Sommer (2), Ivan Vlasic, Federik Zepp (3)