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Dezimiert – angeschlagen – und doch weiter ungeschlagen: C1 behauptet ihre Tabellenführung auch gegen Saarlouis!

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In teils hitziger Atmosphäre beim Aufeinandertreffen der beiden verlustpunktfreien Spitzenreiter der Oberliga RPS behielt das Team des HLZ Friesenheim-Hochdorf in der entscheidenden Phase kühlen Kopf und entführte zwei verdiente, hart erkämpfte Auswärtspunkte aus dem fernen Saarlouis. Und das trotz denkbar schlechter Vorzeichen, denn Trainer Nik Dreyer musste auf zwei wichtige Akteure ganz verzichten und zwei weitere Stammspieler gingen angeschlagen in das mit Spannung erwartete Kräftemessen mit dem saarländischen Meister.

„Das war die härteste Nuss, die wir bislang zu knacken hatten“, analysierte Coach Nik Dreyer, der ohne seinen Trainerpartner Emanuel Novo auskommen musste, nach dem 22:17 (11:9)-Auswärtserfolg seiner Mannschaft gegen die spielstarke HG Saarlouis. „Die Jungs haben klasse verteidigt und nur 12 Feldtore zugelassen. Das war richtig stark. Allerdings lassen wir auch heute wieder zu viele hochkarätige Chancen liegen und machen uns dadurch das Leben selbst unnötig schwer. Und ohne Ball bewegen wir uns im Angriff nach wie vor noch viel zu wenig, das müssen wir verbessern“, bilanzierte Dreyer.

Doch der Reihe nach: In der schmucklosen Saarlouiser Sporthalle „In den Fliesen“ zeichnete sich früh ab, dass die C1 des HLZ Schwerstarbeit würde verrichten müssen, um als Sieger das Parkett zu verlassen. Und das lag nicht allein an den Gegnern auf der Platte, sondern auch am lautstarken, emotionsgeladenen Publikum der Hausherren. Eine echte Belastungsprobe für die junge Schiedsrichterin, die als Einzelschiedsrichterin das Spitzenspiel zu leiten hatte.

In Halbzeit 1 gelang es der HLZ-Sieben nicht, ihre spielerische Überlegenheit in eine klare Führung umzumünzen, dazu standen sich die Jungs mit einer unzureichenden Chancenverwertung selbst im Weg. Nach dem 2:2-Ausgleich für die Hausherren (6. min), dem letzten Gleichstand der gesamten Partie, setzte sich das HLZ beim 4:7 (12. min) erstmals auf drei Tore ab. Doch Saarlouis ließ sich nicht abschütteln und kam nach dem 5:8 (14. min) wieder auf einen Treffer heran (8:9, 20. min) – eine brenzlige Phase für die Jungs des HLZ, in der das Momentum auf die Seite der Hausherren zu kippen drohte. Die energiegeladene Atmosphäre in der Halle tat dabei ihr übriges und Spieler und Zuschauer des HLZ begannen zunehmend, mit den Entscheidungen der Unparteiischen zu hadern, auch angesichts von 3:0 Strafwürfen pro Saarlouis und 4:0 Strafminuten gegen das HLZ.

Beim Stande von 9:11 wurden die Seiten gewechselt und die Pause kam gerade recht, um die angespannten Gemüter etwas abzukühlen. Doch wer gehofft hatte, dass das Spiel nunmehr schnell zugunsten des HLZ kippen würde, sah sich getäuscht. Denn es dauerte über vier Minuten, ehe Tilo Müller – der überragende Akteur in Halbzeit 2 – den ersten HLZ-Treffer nach dem Wiederanpfiff markieren konnte (10:12, 30. min). Bis zur 36. Spielminute blieb das Spiel spannend (12:13 nach dem inzwischen fünften 7m-Strafwurf für die Hausherren, bei bis dato null Strafwürfen für das HLZ), doch dann drehte der Tabellenführer endlich auf. Und es war vor allem Marcello Ricco – der fast das gesamte Spiel über aufbrausende Emotionen des Heimpublikums an sich abprallen lassen musste – der nunmehr „zurückschlug“, indem er den ersten HLZ-Siebenmeter zugesprochen bekam und selbst zum 12:16 traf. Ivan Vlasic ließ das 12:17 (41. min) folgen. Das war die Vorentscheidung, denn die HLZ-Abwehr hatte einen wahren Sahnetag erwischt und rührte gegen das variantenreiche, kreisorientierte Angriffsspiel der Saarländer Beton an. Es gab für die HG kaum noch ein Durchkommen, Räume wurden perfekt zugeschoben, die Hilfen funktionierten und Frederik Zepp auf vorgezogener Position ließ das Rückraumspiel der Hausherren nicht zur Entfaltung kommen. Dies ermöglichte dem pfeilschnellen Tilo Müller, aus dem Tempospiel heraus drei HLZ-Tore in Folge zu erzielen, bei nur einem Gegentreffer der HG, so dass aus einem 13:17 (42. min) ein 14:20 (44. min) wurde, die höchste HLZ-Führung des Tages.

In den Schlussminuten ließen die HLZ-Buben nichts mehr anbrennen, blieben in der Abwehr aufmerksam und schaukelten ihre Führung zum verdienten 17:22-Endstand abgeklärt nach Hause. „AUSWÄRTSSIEG, AUSWÄRTSSIEG“ schallte es nach dem Abpfiff aus der Spielertraube des HLZ. Der vierte Sieg im vierten Spiel war unter Dach und Fach – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum großen Ziel, die Meisterschaft der Oberliga RPS. Glückwunsch an Nik Dreyer und seine wackeren Jungs, die allen Widrigkeiten trotzen konnten und nach diesem wichtigen Sieg die einzige noch verlustpunktfreie Mannschaft der Oberliga sind. So kann es weitergehen!

Für das HLZ spielten:

Linus Diehl, Daniel Simon (beide im Tor), Lasse Felix (3), Tilo Müller (7), Marcello Ricco (2), Marc Röther, Leon Schwartz (1), Karl Sommer (3/1), Ivan Vlasic (3), Christopher Zepp, Frederik Zepp (3/2).

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