„Wir möchten unsere Talente auf ihrem Weg zum Leistungssport begleiten und ihnen dabei eine sichere sowie verlässliche Heimat bieten.“ So steht es in unserem Jugendkonzept geschrieben. Sinnbildlich dafür stehen Jan-Philipp Winkler (19) und Patrick Friedmann (19), die den Sprung aus ihren Jugendmannschaften in den Drittliga-Kader geschafft haben. Dabei spielte Jan-Philipp in der Jugend des TV Hochdorf, Patrick hingegen bei der TSG Friesenheim, wodurch die Beiden auch für den Zusammenschluss der beiden Vereine stehen.
HLZ: Patrick und Jan-Philipp, Hand aufs Herz. Wie hättet ihr reagiert, wenn euch vor drei Jahren jemand gesagt hätte, dass Friesenheim und Hochdorf trotz der sportlichen Rivalität zusammen das HLZ gründen und ihr in der Saison 2021/22 zusammen in einer Mannschaft in der dritten Liga spielt?
Patrick: Ich hätte das nicht geglaubt. Die Kluft zwischen beiden Vereinen erschien doch immer sehr groß. Umso besser, dass es die Verantwortlichen geschafft haben sich an einen Tisch zu setzen und zu überlegen, wie man wechselseitig profitieren kann. Die Derbys gegen Hochdorf waren natürlich immer Highlights auf hohem sportlichen Niveau. Und es stimmt schon, dass hier immer eine große Rivalität zu spüren war, sowohl auf dem Platz als auch auf der Tribüne. Doch ich freue mich nun diese Emotionen, die in den Derbys aufkamen, gemeinsam auf die Platte zu bringen.
Jan-Philipp: Ich hätte geantwortet: Endlich ist es so weit! Ich denke, wir hätten bereits in unserer Jugend mehr Möglichkeiten gehabt und hätten zusammen erfolgreicher sein können. Von daher ist es ein nachvollziehbarer und längst überfälliger Schritt, wenn man leistungsorientierten Handball anbieten möchte. Und zum Thema Derby: Aus neuen Ausgangssituationen entstehen auch neue Derbys. Da gibt es im Umkreis genügend starke Mannschaften, mit denen wir uns messen dürfen.
HLZ: Der Verein hatte sich entschieden an der Freundschaftsrunde teilzunehmen und die Mannschaft ist mit einem sehr jungen Kader angetreten. Ihr hattet dadurch viel Spielzeit. Wie verliefen diese Spiele für Euch aus persönlicher Sicht?
Patrick: Für mich war es wichtig vor der kommenden Runde so viele Spiele wie möglich gegen Drittliga-Teams zu bestreiten, damit der Schritt in die Dritte Liga nicht zu groß ist. Für mich persönlich war das natürlich sehr aufregend und ich konnte auch für mich selbst austesten, ob ich auf dem Niveau mithalten kann. Es war also der perfekte Einstieg und umso mehr freue ich mich jetzt auf die kommenden Monate.
Jan-Philipp: Das geht mir genauso. Ich konnte mich ohne Druck an das Niveau der 3. Liga gewöhnen, was mir für die nächste Saison hilft. Von daher denke ich, dass es nicht nur für uns beide, sondern für alle Spieler die richtige Entscheidung war.
HLZ: Patrick, du hast deine ersten Schritte in der Aktivität in der Verbands- und Pfalzliga-Mannschaft der TSG Friesenheim absolviert. Leider war nach einem Spiel die Saison beendet. Hast du damit gerechnet, den Sprung in die dritte Liga so schnell zu schaffen?
Patrick: Die Hoffnung war schon immer da in die Dritte Liga zu kommen. Dass das jetzt so schnell ging hätte ich nicht gedacht. Doch umso mehr freut es mich das Vertrauen der Verantwortlichen zu spüren und nach nur einem Jahr Pfalzliga das Abenteuer Dritte Liga anzupacken.
HLZ: Worauf führst du deinen Entwicklungssprung zurück?
Patrick: In meiner Jugendzeit war es schon so, dass auf meiner Position eher auf andere Spieler gesetzt wurde und ich mir alles erkämpfen musste. Aber rückblickend glaube ich, dass mich das auch gestärkt hat. Das war eine gute Schule und von daher bin ich auch dafür dankbar. Ich habe aber nie daran gedacht aufzugeben, weil ich immer mein Ziel vor Augen hatte. In den letzten Jahren hatte ich jetzt das große Glück von Trainern trainiert zu werden, die immer an mich geglaubt haben und mir somit mein nötiges Selbstbewusstsein gegeben haben.
HLZ: Jan-Philipp, du hattest eine etwas andere Ausgangssituation. Du warst in den Jugendmannschaften schon immer eines der Aushängeschilder deines Jahrgangs. Erhöht das den Druck?
Jan-Philipp: Mir ist bewusst, dass es eine Herausforderung ist in der 3.Liga zu spielen, aber ich verspüre dennoch nicht mehr Druck als alle anderen auch. Jeder muss sich in jedem Training https://puttygen.in , in jedem Spiel neu beweisen. Da spielt es keine Rolle, wer wann wo wieviel gespielt und wie viele Tore geworfen hat. Es gilt nur das hier und jetzt und das gemeinsame Ziel als Mannschaft erfolgreich zu sein.
HLZ: Was sind aus deiner Sicht wichtige Aspekte eines erfolgreichen Sportlers? Wie würdest du Talent, Ehrgeiz, Fleiß, körperliche Konstitution und Psyche prozentual gewichten?
Jan-Philipp: Ich denke, um wirklich erfolgreich zu werden, braucht man alle genannten Aspekte. Talent macht es bestimmt einfacher, ist aber aus meiner Sicht nicht der wichtigste Punkt. Wenn man sich auf einer vermeintlichen Begabung ausruht, wird sicher ein fleißigerer und fitterer Spieler an einem vorbeiziehen.
HLZ: Wie wurdet ihr von der Mannschaft aufgenommen und wie seht ihr eure Position innerhalb des Teams?
Patrick: Ich wurde sehr gut aufgenommen und fühle mich wirklich sehr wohl in der Mannschaft. Ich sehe mich als Teil des Ganzen und will meinen Beitrag zum sportlichen Erfolg leisten. Welche Position ich dann im Team einnehme wird sich zeigen.
Jan-Philipp: Durch die insgesamt junge Mannschaft habe ich mich von Anfang an wohl gefühlt. Wobei aber auch die älteren Spieler mir sehr geholfen haben, mich an den Herrenhandball zu gewöhnen.
HLZ: Welche Ziele habt ihr für die neue Saison? Sowohl mit der Mannschaft, als auch persönlich?
Patrick: Mein großes Ziel ist es sich in der Dritten Liga zu etablieren, sowohl mit der Mannschaft, als auch persönlich. Die Mannschaft ist noch sehr jung und muss sich in der Vorbereitung wahrscheinlich auch erst finden. Doch ich bin da sehr zuversichtlich, was die Saison angeht. Denn was die Mannschaft leisten kann wurde ja auch schon in der Freundschaftsrunde angedeutet.
Jan-Philipp: Mit der Mannschaft lautet das Ziel, möglichst weit oben in der Tabelle zu landen. Mein persönliches Ziel ist es so viel Spielzeit wie möglich zu bekommen, so dass ich mich schnell weiterentwickeln kann.
HLZ: Ihr spielt in der dritten Liga in einer der stärksten Handball-Nationen der Welt. Ende der Fahnenstange oder geht da noch mehr? Schielt ihr mit einem Auge auf noch höhere Aufgaben?
Patrick: Erstmal ist die Aufgabe in der Dritten Liga groß genug. Außerdem muss man auch erstmal verletzungsfrei bleiben und die Leistungen müssen bis dahin auch noch stimmen. Doch es bleibt immer noch ein Traum von mir in der Ersten oder Zweiten Liga zu spielen.
Jan-Philipp: Das Ziel der meisten Sportler ist es möglichst erfolgreich zu sein. So geht es auch mir.
HLZ: Ihr habt beide gerade das Abitur absolviert. Wie geht es bei euch weiter? Studium oder Ausbildung?
Patrick: Ich mache ab dem 01. August mein FSJ beim HLZ und strebe danach ein Studium hier in der Region an. Was die Bewerbung für einen Studiengang angeht, der in die Sport Richtung geht, ist ein FSJ im Bereich Sport optimal.
Jan-Philipp: Ich mache ein duales Studium Fachrichtung Elektrotechnik.
HLZ: Zu Beginn unseres Gesprächs haben wir in die Vergangenheit geschaut. Lasst uns jetzt noch nach vorne schauen. Wo seht ihr euch in 5 Jahren, sowohl sportlich als auch privat?
Patrick: Die sportliche Zukunft eines Sportlers bestimmt immer der Körper. Deshalb hoffe ich, dass ich auch noch in fünf Jahren weitestgehend verletzungsfrei bin und auf hohem Niveau Handball spielen kann. Privat sehe ich meine Zukunft hier in der Region. Hier habe ich alles, was ich brauche. Meine Familie und meine Freundin leben hier und die Pfalz bietet einfach eine tolle Lebensqualität.
Jan-Philipp: In 5 Jahren möchte ich auf jeden Fall mein Studium erfolgreich abgeschlossen haben, damit ich mich voll und ganz auf Handball konzentrieren kann. Sportlich möchte ich so erfolgreich wie möglich sein.
HLZ: Zum Abschluss noch unsere Alternativantworten:
Patrick Jan-Philipp
Lieblingsfarbe: Grün oder Rot? Rot Grün
Hund oder Katze? Hund Hund
Landleben oder Stadt? Stadt Landleben
Cabrio oder Kombi? Kombi Kombi
Rucksack-Tour oder All-Inclusive? All-Inclusive Rucksack-Tour
HLZ: Jungs, vielen Dank für das Gespräch und ganz viel Erfolg!!!